© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    26/02 21. Juni 2002


Zitate

"Der Antifaschismus wird in Frankreich permanent von einer großen Öffentlichkeit kultiviert. Aber dieser allgemeine Antifaschismus ist eine Ideologie, die wir möglicherweise noch einmal teuer bezahlen müssen. (...) Er basiert auf Vereinfachungen und hat manichäische Züge. Der Triumph Le Pens hat die antifaschistische Flamme neu entfacht, hat aber die Diskussion von wichtigen Themen - zumindest in der intellektuellen Welt Frankreichs - unmöglich gemacht. Le Pen hat vor allem vom allgemeinen Gefühl der Unsicherheit im Land profitiert. (...) Die Kriminalität, die allgemeine Unsicherheit auf den Straßen, in der Metro, in den Vorstädten ist eine furchtbare und dauerhafte Realität Frankreichs."

Alain Finkielkraut, Pariser Philosoph, im Magazin "Profil" 24/02

 

 

"Die demographischen Probleme lassen sich nicht über eine Ausweitung der Zuwanderung, wie sie die rot-grüne Bundesregierung anstrebt, lösen. Was wir brauchen, ist in erster Linie eine Familienpolitik, die die Bereitschaft zum Kind fördert. (...) Bei einer jährlichen Nettozuwanderung von mehr als 200.000 bis 300.000 Personen, wie sie das rot-grüne Zuwanderungsgesetz zur Folge hätte, würde sich bis 2050 bundesweit der Ausländeranteil an der Bevölkerung auf 18 bis 20 Prozent erhöhen. (...) Zudem müssen zuallererst unsere rund vier Millionen Arbeitslose wieder in Lohn und Brot gebracht werden, bevor der Arbeitsmarkt für Zuwanderer geöffnet wird."

Günther Beckstein, bayerischer CSU-Innenminister, auf dem Handelstag in Dresden, am 12. Juni

 

 

"Wir sollten uns hüten, Erziehung immer mehr zu verstaatlichen. Es darf nicht so ein Kreislauf zustande kommen, daß immer noch mehr an den Staat, sprich an die Schule, delegiert wird. Im übrigen: Es klingt schön, wenn die Bundesregierung jetzt sagt, wir geben vier Milliarden in die Förderung von Ganztagsbetreuung rein. Man muß das durch 42.000 Schulen dividieren und dann bleibt pro Schule ein einmaliger Brocken von etwa 100.000 Euro übrig. Das reicht ja für viele Schulen nicht einmal aus, um die räumlichen Voraussetzungen von Ganztagsschulen zu betreiben."

Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, im Deutschlandradio am 13. Juni

 

 

"Italien hat eine christliche, humanistische Kultur. Die, die nach Italien kommen, müssen diese Kultur nicht lieben, aber sie müssen sie respektieren. Ich werde nicht im Haus eines Freundes rauchen, der Nichtraucher ist. Es ist sein Haus und ich muß mich daran halten."

Rocco Buttiglione, Italiens Europaminister, in der "Presse" vom 13. Juni

 

 

"Es muß einen großen Teil von Deutschen geben, der sich durch die Demokratie unterdrückt fühlt."

Ralph Giordano, Schriftsteller, im "Stern" vom 14. Juni zu den Tausenden von E-Mails und Briefen, die der FDP-Politiker Jürgen Möllemann nach eigenen Angaben in den letzten Wochen bekommen hat.


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