© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    27/02 28. Juni 2002

 
Meldungen

Erwin Chargaff mit 96 Jahren verstorben

NEW YORK. Der Biochemiker und Schriftsteller Erwin Chargaff ist vergangenen Donnerstag kurz vor seinem 97. Geburtstag in New York verstorben. Am 11. August 1905 in Czernowitz geboren und 1935 von Paris aus in die USA emigriert, wo er an der Columbia University lehrte, gilt Chargaff als Pionier der Genforschung und Mitentdecker der menschlichen DNS-Struktur. Daß andere Forscher wie James Watson und Francis Crick dafür später den Ruhm ernteten, hat Chargaff nachhaltig verbittert. Nach seiner Emeritierung wandelte er sich zu einem der schärfsten Kritiker einer ungezügelten Genforschung und warnte vor der "Schönen Neuen Welt" (siehe auch JF 33/01).

 

Annoncen gegen die Rechtschreibreform

FRANKFURT/MAIN. Mit einer Anzeigenkampagne setzen Gegner der Rechtschreibreform ihren Kampf für die Rückkehr zu einer einheitlichen Schreibweise fort. Eine Resolution zur "Wiederherstellung der Einheitlichkeit der deutschen Rechtschreibung " ist vergangen Woche als erste Anzeige in der FAZ erschienen. Zu den Initiatoren zählen die Zeitung Deutsche Sprachwelt, der "Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege" und der Verein "Lebendige deutsche Sprache". Nach Angaben der Rechtschreibreform-Gegner sollen weitere Anzeigen folgen, um vor allem Vereine und Verbände für das Anliegen zu gewinnen. Zu den über 150 Unterzeichnern des Aufrufs gehören der ehemalige Erste Bürgermeister von Hamburg, Klaus von Dohnany, der Schauspieler Manfred Krug, der Schriftsteller Reiner Kunze - und auch die JUNGE FREIHEIT.

 

Internationales Literaturfestival in Berlin

BERLIN. Zum zweiten Internationalen Literaturfestival in Berlin mit über 100 Veranstaltungen erwarten die Veranstalter vom 10. bis zum 21. September über 80 Autoren aus dem In- und Ausland. Teilnehmer sind unter anderem der aus Südafrika stammende Breyten Breytenbach, der Amerikaner Richard Ford, der Schweizer Paul Nizon, der Schwede Lars Gustafsson und der Niederländer Cees Nooteboom. Neben dem französischen Philosophen André Glucksmann werden auch die deutschen Autoren Christa Wolf, Walter Kempowski, Herta Müller, Peter Schneider und Ingo Schulze erwartet.

 

Polnischer Regisseur plant Film über Katyn

KÖLN. Der polnische Regisseur Andrzej Wajda (76) will einen Film über das Massaker der Roten Armee an mehr als 4.000 polnischen Offizieren in Katyn im Jahr 1940 drehen. "Mein Vater ist dort ermordet worden und ich weiß noch, wie meine Mutter das aufgenommen hat", sagte der renommierte Regisseur, der im Jahr 2000 einen Ehren-Oscar für sein Lebenswerk erhielt, beim Medienforum NRW in Köln. Wajda bezeichnete Katyn als "das schwärzeste Kapitel der polnischen Geschichte".

 

Sean Connery erhält Karlsbader Ehrenpreis

PRAG. Der schottische Schauspieler Sean Connery erhält für seine "Verdienste um die Welt-Kinematographie" den Ehrenpreis des 37. Internationalen Filmfestivals von Karlsbad, das vom 4. bis zum 13. Juli in der westböhmischen Kurstadt stattfindet. Um den mit 20.000 US-Dollar dotierten ersten Preis des Festivals bewerben sich 18 Filme, darunter aus Deutschland "Nirgendwo in Afrika" von Caroline Link sowie die Koproduktion "Gebürtig" von Robert Schindel und Lukas Stepanik.

 

Sprach-Pranger:

"Kid's Day" / "Powertag".

Aus der "Deutschen Handwerks-Zeitung", dem Mitteilungsblatt der Handwerkskammer Schwaben.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen