© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    28/02 05. Juli 2002

 
Meldungen

Stralsund und Wismar jetzt Weltkulturerbe

BUDAPEST. Das Welterbekomitee der UNESCO hat auf seiner Jahrestagung in Budapest neun neue Stätten, darunter mit den Hansestädten Stralsund und Wismar und dem mittleren Rheintal mit seiner Loreley drei deutsche, auf seine Liste des Weltkultur- und -naturerbes gesetzt. Damit verfügt Deutschland nunmehr über 27 Stätten auf der Welterbeliste. Insgesamt umfaßt die Liste 730 Stätten. Mit dem aus dem 12. Jahrhundert stammenden, außerordentlich kunstvoll dekorierten Minarett von Jam in Afghanistan erklärte das Komitee erstmals in seiner Geschichte ein Kulturdenkmal zum Welterbe, das es zugleich auch auf die Liste der gefährdeten Kulturgüter setzte. Weitere Träger des Welterbe-Siegels wurden das byzantinische Heilige-Katharinen-Kloster auf der Halbinsel Sinai, die Weinbauregion Tokaj in Nordost-Ungarn, der Mahabodhi-Tempelkomplex von Bodhgara (Indien), eine der vier heiligen Stätten des Buddhismus, das spätbarocke Dörfer-Ensemble im sizilianischen Noto-Tal, die antike Maya-Stadt von Calakmul (Mexiko) und die historische Innenstadt von Paramaribo in der ehemaligen niederländischen Kolonie Suriname. Das Komitee rief auf seiner Jahrestagung in Budapest auch zum Schutz der durch den israelisch-palästinensischen Konflikt gefährdeten Kulturgüter auf. "Das Komitee ... beklagt die Zerstörung und Beschädigung, die dem kulturellen Erbe Palästinas zuteil wird", heißt es in einer Resolution.

 

Toepfer-Stiftung verleiht Shakespeare-Preis

HAMBURG. Die britische Schriftstellerin Antonia S. Byatt hat vergangenen Donnerstag in Hamburg den mit 20.000 Euro dotierten Shakespeare-Preis der Alfred-Toepfer-Stiftung F.V.S. erhalten. Die in London lebende Autorin habe sich durch eine Vielzahl außerordentlich beachteter Romane einen Namen gemacht, heißt es in einer Mitteilung der Stiftung. Die Berliner Literaturkritikerin Sigrid Löffler würdigte die 65 Jahre alte Preisträgerin während der Verleihungszeremonie in der Hansestadt. Byatt wurde 1936 in Yorkshire geboren und lehrte von 1972 bis 1983 an der Universität London englische und amerikanische Literatur. Danach widmete sie sich ausschließlich ihrer schriftstellerischen Arbeit. Die Preisträgerin, die vor kurzem ihren Roman "Das Geheimnis des Biographen" veröffentlichte, ist unter anderem regelmäßig mit literaturkritischen Beiträgen in der Literaturbeilage der Times vertreten. Der Preis der Alfred-Toepfer-Stiftung F.V.S. ist mit einem einjährigen Studienstipendium verbunden. Auf Vorschlag der Preisträgerin wird der englische Literaturwissenschaftler Daniel Hahn ein Jahr lang in Deutschland studieren können. Zu den bisherigen Shakespeare-Preisträgern gehören Graham Greene, Iris Murdoch und Doris Lessing.


 
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