© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    30/02 19. Juli 2002


Zitate

"Zur Zeitung gehört die Anordnung, der Rhythmus, die Vielfalt von Handschriften und Genres. Neben dem Meldungs-Stakkato darf geplaudert werden, belehrt und reportiert. Auf Dauer macht es einen Unterschied, ob beispielsweise der Nachruf auf Alfred Dregger aus eigenem Erleben auf- oder von dpa abgeschrieben wird. Auch wenn in beiden Fällen die Spalte voll ist. (...) Wieviel Welt, wieviel Erleben und Erfahren kommt noch in die schlanken Redaktionsstuben? Es geht auch so: ein Fetzchen Erlebnis, zwei, drei knappe O-Töne und viel Archivmaterial - fertig ist das Großporträt. (...) Aufwendiger ist es, Zusammenhänge herauszubekommen. (...) Es wird zu wenig nachgedacht und zuviel abgeschrieben."

Bernd Gäbler, Geschäftsführer des Adolf Grimme Instituts, im "Tagesspiegel" vom 5. Juli

 

 

"Der Schutz der Jugend vor sexuellem Mißbrauch durch wesentlich Ältere, Überlegene ist eine wesentliche Aufgabe der Rechtsordnung und des Staates; bis zum 18. Lebensjahr haben auch die Eltern Erziehungspflichten und Rechte. Das ist keine Einmischung. (...) Der Richter, der vor kurzem einen 55jährigen verurteilte, weil er einen 15jährigen verführt hatte, verdient einen Preis für Zivilcourage. Denn er hat sich nicht dem Meinungsdruck der Schicki-Micki-Medien gebeugt."

Andreas Khol, ÖVP-Klubobmann im Wiener Parlament, im Magazin "Standard" 28/02

 

 

"Das hochgepriesene Ziel der Vereinbarkeit von Familie und Beruf läuft auf den sozialistischen Ansatz hinaus, daß die Familie eine zeitweise Betreuung der Kinder übernimmt, ansonsten jedoch alle Erziehungsleistungen sozialisiert sind. (...) Die Einschätzung Stoibers als konservativer Hoffnungsträger ist falsch. Stoiber versteht sich als liberal, sozial und koservativ zugleich. Er will natürlich die Regierung übernehmen. Da schließt auch er sich den Trends an, die gerade erfolgversprechend sind."

Günter Rohrmoser, evangelischer Sozialphilosoph, in der Wochenzeitschrift "Idea Spektrum" 27/02

 

 

"Es ist für mich nicht einsichtig, daß rund 60.000 Ingenieure in Deutschland arbeitslos sind, wir aber gleichzeitig auf Ingenieure aus Indien zurückgreifen müssen. Ich vermute eher, daß Teile der Großwirtschaft deshalb das Zuwanderungsgesetz fordern, um mit Hilfe ausländischer Arbeitnehmer das Tarifgefüge in Deutschland zu sprengen. (...) Im übrigen wundere ich mich, daß die Gewerkschaften die Absicht noch nicht durchschaut haben, oder wegen der engen Verflechtung des DGB mit der SPD nicht durchschauen wollen."

Steffen Heitmann, ehemaliger CDU-Justizminister Sachsens, im "DS Magazin" 3/02

 

 

"Durch die Ausgrenzung eines bestimmten Wählerspektrums soll der Linken dauerhaft die Mehrheitsdominanz erhalten werden. Das ist absolut unzulässig."

Wolfgang Schüssel, österreichischer Bundeskanzler, im "Focus" 28/02


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen