© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    31-32/02 26. Juli / 02. August 2002

 
"Ein Befreiungsschlag"
Bundeswehrverband: Scharpings Ablösung war unumgänglich

Die Ablösung von Verteidigungsminister Rudolf Scharping hat sich nach Ansicht des Bundeswehrverbandes lange angekündigt. Seine jetzige Entlassung durch den Bundeskanzler wirke auf die Truppe wie "ein Befreiungsschlag", erklärte der stellvertretende Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Wolfgang Ostermeier. Für Scharping sei es "peinlich", daß er nicht selbst zu dem Entschluß finden konnte, sein Amt zur Verfügung zu stellen. Seine Amtszeit sei belastet gewesen von zahlreichen Pleiten, Pech und Pannen. Vor allem sei es dem Minister nicht gelungen, für die Strukturreform eine solide Finanzierung zu beschaffen und die Truppe mit dem notwendigen Personal und Material auszustatten.

Zudem habe Scharping zahlreiche soziale Verbesserungen für die Soldaten und ihre Familien zwar versprochen, aber nicht umsetzen können. "Dieser Minister ist an seinen eigenen Vorhaben und an seinem mangelnden Durchsetzungsvermögen im Kabinett gescheitert."


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen