© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    34/02 16. August 2002

 
Meldungen

Leni Riefenstahl weist erneut Vorwürfe zurück

FRANKFURT/MAIN. Die Filmemacherin Leni Riefenstahl hat kurz vor ihrem 100. Geburtstag erneut bestritten, die Nationalsozialisten mit ihren Filmen unterstützt zu haben. Es gebe "kein einziges antisemitisches Wort in meinen Filmen ... Sie sind, sagen wir mal: stubenrein", sagte die Regisseurin. Der Film "Triumph des Willens" über den Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg im Jahr 1934 könne kein Nazi-Film sein, "wenn er in Paris auf der Weltausstellung (1937) die Goldmedaille bekommen hat". Sie fügte hinzu: "Man kann ihn benutzen, für Propaganda verwenden. Aber er selbst ist kein Propagandafilm. Denn der Film hat überhaupt keinen Kommentar." In einem Interview der Bild am Sonntag äußerte sich Leni Riefenstahl zu dem Projekt von Hollywood-Star Jodie Foster, die im nächsten Jahr in Potsdam-Babelsberg ihr Leben verfilmen will. Sie sei über das Projekt zunächst sehr erfreut gewesen. "Es sollte ein Vertrag gemacht werden. Doch er scheiterte, weil ich eine Sicherheit wollte, daß meine Memoiren wahrheitsgetreu verfilmt werden." Riefenstahl erklärte: "Ich will nicht, daß aus Sensationsgründen Mythen hineinkommen wie so oft bei Hollywood-Filmen. Jetzt machen die Amerikaner es auf eigene Faust - mit dem Risiko, dass ich klage, wenn es zu schlimm wird." Ihren 100. Geburtstag am 22. August will sie mit 170 Gästen im bayerischen Feldafing feiern, "in einem hübschen alten Hotel, wo schon Kaiserin Sissi verkehrte", wie Riefenstahl sagte.

 

Kestner Gesellschaft feiert 75jähriges Bestehen

HANNOVER. Seit ihrer Gründung gehört die Kestner Gesellschaft in Hannover zu den renommiertesten Ausstellungsinstituten in Deutschland. An diesem Freitag feiert der Kunstverein im Beisein von Bundeskanzler Schröder sein 75jähriges Bestehen. 1916 aus Liebe zur zeitgenössischen Kunst gegründet, zeigte der Verein Werke moderner Künstler wie Max Liebermann, Lovis Corinth oder Karl Schmidt-Rottluff. Namenspatron August Kestner (1777-1853) war ein großer Kunstliebhaber, dessen Sammlungen an die Stadt Hannover gingen. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wehrte sich die Kestner Gesellschaft gegen die Forderung, ihren jüdischen Direktor Justus Bier abzusetzen. Bis zur Schließung 1936 zeigte das Institut weiterhin Werke von Künstlern, die von den Nazis als "entartet" bezeichnet wurden. Nach dem Krieg eröffnete die Gesellschaft 1948 unter der Leitung von Alfred Hentzen ein neues Domizil mit einer Schau zu Emil Nolde. Seit 1974 leitet Carl Haenlein (68) als Direktor die Kestner Gesellschaft.

 

Deutsche Filme sind im Ausland sehr beliebt

KÖLN. Deutsche Filme sind im Ausland so beliebt wie noch nie: Im vergangenen Jahr wurden 7.750 deutsche Fernseh- und Kinofilme exportiert. Das waren fast 85 Prozent mehr als im Jahr zuvor, teilte die Internationale Medienhilfe (IMH) mit. Im Jahr 2000 hatten nur rund 4.900 Produktionen im Ausland Anklang gefunden. Die meisten Produktionen gingen der IMH zufolge an Fernsehsender in Frankreich. Der größte Umsatz wurde allerdings mit Abnehmern in den USA erwirtschaftet. Die deutschen Film-Exporteure konnten sich über einen Lizenzerlös von rund 67 Millionen Euro freuen. Seit 1990 verzwanzigfachte sich der Export deutscher Filme laut IMH sogar. Damals hatten nur 350 deutsche Produktionen einen ausländischen Abnehmer gefunden.

 

Sprach-Pranger

"Cashpoint"

Gemeinsame Geldautomaten der Sparkasse Rhein-Nahe und der Volksbank in Bad Kreuznach.


 
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