© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    36/02 30. August 2002

 
Meldungen

WAZ-Konzern will Springer-Anteile kaufen

MÜNCHEN. Der Essener WAZ-Zeitungskonzern will nach Presseberichten dem Münchner Medienunternehmer Leo Kirch ein Angebot von rund 790 Millionen Euro für die Übernahme von Kirchs bisherigem Anteil am Axel-Springer-Verlag unterbreiten. Das sind rund 17 Prozent mehr als der aktuelle Börsenwert des Pakets über 40 Prozent der Firmenanteile betrage. Kirch hat bis zum 10. September Zeit, die Aktien selbst zu verkaufen, bevor die Papiere an die Deutsche Bank fallen würden. Verlegerin Friede Springer will mit allen Mitteln einen Einstieg der WAZ-Gruppe verhindern: "Die Verlage passen nicht zusammen", erklärte sie in der Welt. Auch das Kartellrecht und die Vinkulierung der Springer-Anteile als Namensaktien sprächen gegen einen Einstieg. Die Vinkulierung der Namensaktien soll allerdings dadurch ausgehebelt werden, daß Kirch seine Print-Beteiligungsgesellschaft, die die Aktien hält, verkauft.

 

Standbilder von Scharnhorst und Bülow enthüllt

BERLIN. Die Marmor-Standbilder der preußischen Generäle Gerhard von Scharnhorst und Friedrich Wilhelm Graf Bülow von Dennewitz stehen wieder "Unter den Linden" in Berlin-Mitte. Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) und Kultursenator Thomas Flierl (PDS) enthüllten die Standbilder gegenüber der Neuen Wache im Prinzessinnengarten. Berlin erhalte einen "neuen Stadtschmuck", der "Ästhetik und Geschichte" verbinde, sagte Strieder. Die Denkmäler des Bildhauers Christian Daniel Rauch gehörten zum historischen Bestand Berlins und seien "einmalige Kunstwerke". Der rot-rote Senat hatte die Aufstellung Anfang Juli als "Zeichen der Widersprüchlichkeit der preußisch-deutschen Geschichte" beschlossen. Die Denkmäler der preußischen Generäle gehörten ursprünglich zur der von Karl Friedrich Schinkel 1816 bis 1818 erbauten Neuen Wache.

 

Berlin ehrt Heinrich Zille mit eigenem Museum

BERLIN. 73 Jahre nach dem Tod von Heinrich Zille (1858-1929) setzt Berlin seinem berühmten Ehrenbürger mit einem eigenen Museum ein Denkmal. Die von der Heinrich Zille Gesellschaft Berlin getragene Einrichtung wurde am Samstagabend im historischen Nikolaiviertel im Zentrum der Hauptstadt eröffnet. In der Schau sind rund 100 Zeichnungen und Druckgrafiken des Künstlers zu sehen. Fotografien aus dem Familiennachlaß, Bilder befreundeter Künstler und zeitgenössische Publikationen ergänzen die Ausstellung. Zille gehört zu den bedeutendsten Chronisten Berlins. In unverwechselbarer Art hielt er mit dem Zeichenstift das urbane Leben in der seinerzeit von Industrialisierung, Bevölkerungswachstum und Armut geprägten Stadt fest. Große Popularität erreichte er vor allem durch die Veröffentlichung seiner Arbeiten in illustrierten Zeitschriften wie Simplicissimus.

 

Harold Pinter: Blair ist ein "Kriegsverbrecher"

EDINBURGH. Der englische Schriftsteller Harold Pinter hat Premierminister Tony Blair als "Kriegsverbrecher" bezeichnet. Seiner Meinung nach sei ein Angriff des Westens auf den Irak "vorsätzlicher Mord". Der Premierminister erwäge neue Bombenangriffe auf den Irak, sagte Pinter vergangenen Sonntag beim internationalen Buchfestival in Edinburgh. "Das wäre Mord, vorsätzlicher Mord, denn man tötet nicht nur Saddam Hussein. Das tut man ja sowieso nicht, sondern man tötet, wie immer, Tausende völlig unschuldiger Leute", meinte der 71jährige Autor.

 

Sprach-Pranger

" Radio Westerwelle -Now on air".

Werbung für das Internet-radio der FDP.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen