Nachdem die Grünen auf ihrem Landesparteitag, bei der Aufstellung der Kandidatenliste für die hessischen Landtagswahlen im Februar 2003, mit Stimmkarten geschachert und geschoben haben und offenbar sogar Nicht-Mitglieder zum Einsatz kamen, hat man nun eingelenkt und zum 26. Oktober zur Wiederholung der Landesversammlung eingeladen. Der Skandal ist jedoch nicht aus der Welt, denn Einsicht hat der Landesvorstand keineswegs gezeigt. Die Christdemokraten sprachen dann auch zu Recht davon, daß von der Parteispitze immer noch "getrickst, manipuliert und vertuscht" werde, während die Freien Demokraten die Grünen für "nicht regierungsfähig" erklärten.

Ob das Herunterspielen der Krise durch die Landesvorsitzende Evelin Schönhut-Keil verwerflich ist, oder ob die nicht verstummen wollenden Gerüchte, der Fraktionsvorsitzende Tarek Al-Wazir habe mit dieser rechtswidrigen Aktion seinen Konkurrenten, Parteichef Hubert Kleinert aus dem Weg räumen wollen, korrekt sind oder nicht, spielt keine Rolle.

Die Grünen, die kübelweise Häme über politische Gegner schütten, haben einmal mehr gezeigt, daß die systemimmanente, zeitgeistkonforme Linke, die (nach einem Bonmot von Helmut Qualtinger) zwar nicht mehr weiß, wohin sie fährt, dafür aber umso schneller ankommt, längst einen Ehrenplatz in den trüben Gewässern des bürgerlichen Zwischenreichs besetzt hat.