Post-Chef ist "Sprachpanscher des Jahres"

DORTMUND. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post AG, Klaus Zumwinkel, ist für seine Wortschöpfungen wie "Funcard mailing", "speed booking", "Post- und Sparcard" zum "Sprachpanscher des Jahres 2002" gewählt worden. Mit dem Titel zeichnet der Verein Deutsche Sprache (VDS) Kreationen von Menschen aus, die sich bei der Vermischung des Deutschen mit dem Englischen zu "Denglisch" mit besonders derben Fehlgriffen hervorgetan haben. Ebenfalls nominiert war Uli Hoeneß, der Manager des FC Bayern, der seine Spieler mit "away shirts" auf den Platz schickt und von "win-win-situations" spricht. Nominiert war auch der Vorsitzende der Bausparkasse Schwäbisch Hall, Alexander Erdland. In der Zeitschrift der Häuslebauer fanden die Sprachwächter Wortschöpfungen wie "das Town & Country-Fertighaus" oder die zur "Man's world" umbenannte Kellerwerkstatt. Geeignet für den Titel hielt der Verein auch die Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Elisabeth Pott: Mit dem Spruch "You cannot rewind your life" wollte sie die deutsche Bevölkerung vor Aids warnen. Seit 1997 bekämpft der von dem Wirtschaftsprofessor Walter Krämer gegründete Verein Deutsche Sprache mit Sitz in Dortmund den Sprachenmix. Nach Angaben des Vereins haben sich den Sprachschützern weltweit mehr als 13.000 Menschen angeschlossen. Die Post AG verteidigte dagegen ihren Chef. "Deutschtümelnde Traditionalisten verstehen einfach nicht, daß international tätige Unternehmen Produkt- und Dienstleistungsbezeichnungen auch in der Weltsprache Englisch wählen", sagte Gert Schukies, Direktor für Konzernkommunikation der Deutsche Post World Net, in Bonn.

Aktionen zum "Tag der deutschen Sprache"

DORTMUND. "Mut zur deutschen Sprache, der Grundlage unserer Kultur", so lautet in diesem Jahr der Leitspruch für den Tag der deutschen Sprache, der am 14. September stattfindet. Dieser Tag wird seit dem Europäischen Jahr der Sprachen alljährlich am zweiten Samstag im September begangen. Mit Dichterlesungen, Vorträgen und Informationsständen in vielen Städten der Bundesrepublik werben Mitglieder des Vereins Deutsche Sprache (VDS) für die am häufigsten gesprochene Muttersprache in Europa. Der Leitspruch ist Programm: Er soll bei allen Bürgern für den selbstbewußten und pfleglichen Umgang mit unserem wichtigsten Kulturgut, der deutschen Sprache, werben. Der Tag der deutschen Sprache fällt diesmal ins Hermann-Hesse-Jubiläumsjahr. Aus diesem Anlaß legt der VDS eine Sonderkarte auf, die mit der im Juli erschienenen Hesse-Briefmarke freigemacht und mit einem Sonderstempel versehen ist.