© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    38/02 13. September 2002

 
Zitate

"Die Menschen fühlen sich allein gelassen. Das hat mit Kohl angefangen und mit Schröder nicht aufgehört. Für mich ist das einzige zentrale Thema in Deutschland nach wie vor die Wiedervereinigung. (...) Schröder hat sich nie Gedanken darüber gemacht, worum es eigentlich geht und was er eigentlich will, außer Kanzler zu sein. (...) Er wollte immer nur Popstar sein: Popstar Kanzler. (...) Kohl war ein zynischer, machtbesessener Konservativer, aber er hatte zumindest Ansätze, an denen man sich reiben konnte. Das ist immer noch besser als diese zwei Schablonen Schröder und Stoiber, die nichts, aber auch gar nichts zu erzählen haben und sich dann wundern, wenn sie die Menschen nicht erreichen. (...) Der Haider ist für mich der Prototyp der postmodernen Ich-AG, zu der letztlich auch Gerhard Schröder zählt."

Herbert Grönemeyer, Schauspieler und Sänger, im Wiener Magazin "Profil" 36/02

 

 

"Ein Parteienverbot in der Demokratie ist nur das äußerste und letzte Mittel. Es ist dann gerechtfertigt, wenn die Demokratie wirklich in Gefahr ist. Das ist in Deutschland bei der NPD nicht der Fall; darum bin ich gegen ein Verbot. (...) Zum anderen läßt sich eine Partei im Untergrund nicht mehr so genau beobachten (...). Im Gegensatz zu Deutschland kennen die meisten Demokratien daher kein Verbot. Die Wähler sollen entscheiden, welcher Partei sie ihre Stimme leihen wollen."

Gerhart Baum, Ex-FDP-Bundesinnenminister, in der "Neuen Zürcher Zeitung" vom 1. September

 

 

"Ich will, daß man Leute bei Schmierereien auch mit Sonderfahndungen angeht oder Schulschwänzer mit der Polizei abholen läßt. Wenn jemand sechs bis acht Wochen nicht mehr in die Schule geht, dürfen wir nicht warten, bis er als Mitglied einer Jugendgang oder als Drogenkrimineller wieder in Erscheinung tritt. (...) Das wird nicht einfach. Aber ich kann mir vorstellen, daß die FDP bei Graffiti mitzieht, weil die Wirtschaft auch nicht will, daß es wie in einem Saustall ausschaut."

Günther Beckstein, Bayerischer CSU-Innenminister, im Wiener "Standard" vom 3. September

 

 

"Die Sozialdemokraten haben an Rhein und Ruhr das Problem, daß Rot-Grün in Berlin und in Düsseldorf doppelt abschreckend wirken. (...) Während Clement in Düsseldorf Langzeitstudenten mit hohen Semestergebühren abschrecken will, klebt die Berliner Parteizentrale auch in NRW flächendeckend Plakate, auf denen eine 30 Jahre alte Studentin für Schröder wirbt."

Jürgen Möllemann, FDP-Vize, in der "Welt" vom 5. September

 

 

"Auch in Amerika ist Wahlkampf und deswegen ist dort im Moment Patriotismus angesagt. Denn ansonsten sind ja doch die Schwierigkeiten, die Herr Bush in der Innenpolitik und mit anderen Fragen der Politik hat, nicht zu übersehen."

Volkmar Schulz, SPD-Bundestagsabgeordneter, im Deutschlandfunk am 5. September


 
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