Den Kollegen Günter Zehm schätze ich sehr, wie er selbst am besten weiß. Deshalb hatten wir ihn im Vorjahr auch zur Internationalen Hochschulwoche des Studienzentrums Weikersheim (SZW) eingeladen. Was er aber jetzt zur aktuellen Situation des SZW und insbesondere unserer Hochschulwochen geschrieben hat (JF 41/02), ist ein Produkt seiner freien Phantasie.

Vor allem: Unsere Hochschulwochen und überhaupt das Studienzentrum sind in den vergangenen 24 Jahren zu keinem Zeitpunkt von CDU/CSU oder der Konrad-Adenauer-Stiftung finanziell gefördert worden. Sie können daher auch nicht, wie Pankraz schreibt, "nach den Wahlen wohl zugemacht" oder durch eine Journalistenschule in St. Augustin ersetzt werden. Das Studienzentrum Weikersheim lebt nahezu vollständig von Spenden, Mitgliedsbeiträgen und Teilnahmegebühren. Schon deshalb ist vorgesorgt, daß es auch weiterhin ein "unabhängiger think tank" bleiben wird.

Pankraz hätte nur das Programm unserer soeben zu Ende gegangenen 11. Hochschulwoche zur Kenntnis nehmen müssen, statt Gerüchte in die Welt zu setzen. Alle Referenten und Themen belegen die Unabhängigkeit vom Zeitgeist. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus, sprach zur Eröffnung unter dem Motto "Orientierung statt Beliebigkeit" über Erziehung und Bildung. Der Schlußvortrag des bekannten Bamberger Bevölkerungswissenschaftlers Josef Schmid lautete "Moralgesellschaft und politische Handlungsblockaden". Der Vorsitzende des Vereins für deutsche Sprache, Walter Krämer, referierte über "Sprachverfall und kulturelle Selbstaufgabe", Kurt Otten (Uni Heidelberg) über die "Illusionen der Studentenrevolte, Jörg Gauger (Uni Bonn) über das Thema "Bildung braucht Kanon", Ursula Besser und Harald Seubert über die Misere der heutigen Universitäten und die Hochschulkonzepte Humboldts und Schleiermachers, Stefan Winckler über "Panorama und die Inquisitoren von heute". Ich selbst referierte über "Politische Heilslehren als Herrschaftsideologien". Also getrost, Pankraz: Weikersheim wird keiner Gleichschaltung erliegen!

Prof. Dr. Klaus Hornung ist Politikwissenschaftler und Präsident des Studienzentrums Weikersheim.