© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    43/02 18. Oktober 2002


Zitate

"Die USA sind ein wunderbares Land, dem wir Deutsche über 50 Jahre Frieden und Freiheit verdanken. (...) Aber heißt das, daß wir jedem Irrtum der amerikanischen Außenpolitik zustimmen müssen? (...) Muß man, wenn man Amerika liebt, seine Kriege lieben? (...) Warum auch sollte ausgerechnet Saddam Hussein, der seit 20 Jahren jede fundamentalistische Strömung in Irak brutal im Keim erstickt, seinen Todfeinden Massenvernichtungswaffen zur Verfügung stellen? (...) Entscheidend dürfte allerdings die Tatsache sein, daß in Irak die zweitgrößten Erdölvorräte der Welt liegen. (...) Auch im Krieg gegen Afghanistan haben rohstoffpolitische Überlegungen eine im Westen oft übersehene Rolle gespielt. Die USA haben mit Hamid Karzai einen Mann an die Spitze Afghanistans gesetzt, der früher als Berater des amerikanischen Ölkonzerns Unocal tätig war und noch Mitte der 90er Jahre mit den Taliban über den Bau einer Erdgasleitung durch Afghanistan verhandelt hatte."

Jürgen Todenhöfer, Vorstandsvize der Hubert Burda Media, in der "Frankfurter Rundschau" vom 8. Oktober

 

 

"Ich würde zuerst den Einsatz in Afghanistan gegen al-Qaida beenden und dort demokratische Strukturen schaffen helfen, was natürlich länger dauern wird. Eine militärische Intervention im Irak löst noch lange nicht das Problem. Selbst wenn wir schon einen Nachfolger für Saddam Hussein hätten, würden wir weiter große Schwierigkeiten mit dem Irak haben. Die Europäer machen es sich zu leicht. Sie predigen Multilateralismus, ohne die Realitäten in der Region anzuerkennen."

William E. Odom, Ex-Direktor des US-Geheimdienstes NSA, im Wiener Magazin "Profil" 41/02

 

 

"Die Grünen aber sind allein schon in der Gesellschaftspolitik und in der Außenpolitik so weit von uns entfernt, daß wir keine Gemeinsamkeiten finden können. Sie wollen eine andere Struktur unserer Gesellschaft, und deshalb müssen wir uns politisch hart mit ihnen auseinandersetzen, aber nicht versuchen, sie krampfhaft zu umarmen. Kann es denn eine Schnittmenge mit einer Partei geben, die zum Beispiel Probleme hat, sich zur Nation zu bekennen, die die Ehe nicht mehr als herausragende, vom Staat besonders zu schützende Form des Zusammenlebens betrachtet?"

Edmund Stoiber, Bayerischer Ministerpräsident und CSU-Vorsitzender, im "Bayernkurier" 41/02

 

 

"Ich halte überhaupt nichts davon, nach einer Wahl eine Debatte zu führen nach dem Motto: Mit dem, was wir jetzt angeboten haben, haben uns die Leute nicht gewählt. Also müssen wir jetzt etwas Neues, etwas anderes anbieten. Engagement in der Politik hat hoffentlich vor allem mit Überzeugungen zu tun. Natürlich kämpfe ich, kämpfen wir alle auch um die Mehrheit. Aber für das, was ich für richtig halte. Ich kann nicht plötzlich das Gegenteil vertreten, nur weil ich die Wahl verloren habe."

Wolfgang Schäuble, ehemaliger CDU-Vorsitzender, in der "Stuttgarter Zeitung" vom 10. Oktober


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