© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    44/02 25. Oktober 2002

 
Meldungen

Heftiger Protest von Stalinismus-Opfern

BERLIN. Der Bund der Stalinistisch Verfolgten (BSV) hat gegen die Diskriminierung der Opfer des sowjetischen Speziallagers Sachsenhausen protestiert. Anläßlich der Grundsteinlegung für das neue Besucherinformationszentrum in der Gedenkstätte Sachsenhausen am Montag dieser Woche erklärte der BSV-Geschäftsführer Theo Mittrup, die Opfer des Lagers nach 1945 seien "in skandalöser Weise bei den Arbeiten zur Neugestaltung der Gedenkstätte ausgegrenzt" worden. So sei einem Vertreter der Lagerhäftlinge bei der Grundsteinlegung das Wort verwehrt worden. Ursache für das Verhalten der Gedenkstättenleitung sei offenbar die Einteilung der Opfer in zwei Klassen. Im ehemaligen KZ Sachsenhausen befand sich bis 1950 das sowjetische Speziallager Nr. 7 / Nr. 1, indem etwa 12.000 Internierte an Hunger und Seuchen starben.

 

Briefe Heinrich Manns in Prag gefunden

FRANKFURT/MAIN. Ein großer Teil des Nachlasses des deutschen Schriftstellers Heinrich Mann ist in Prag entdeckt worden. Wie der Stiftungsdirektor des Archives der Berliner Akademie der Künste, Wolfgang Trautwein, berichtete, fand die Literaturwissenschaftlerin Christina Möller im Museum für tschechische Literatur 15 Schachteln mit Briefen, Manuskripten und Fotos. Die Dokumente stammen hauptsächlich aus den Jahren 1899 bis 1928 und galten als verloren. Neben der Kartei seiner Münchener Bibliothek befinden sich vor allem Teile der Korrespondenz Heinrich Manns unter den Fundstücken. Bei der Erschließung des Prager Fundes will die Berliner Akademie mit dem Prager Literaturarchiv zusammenarbeiten. Gefunden wurden insgesamt 1.200 an Mann gerichtete Briefe, darunter einer von seinem Bruder Thomas Mann. Durch die Emigration Heinrich Manns 1933 waren die Papiere nach Prag gelangt. Die Dokumente waren bei der weiteren Emigration offensichtlich in Prag zurückgeblieben. Der Fischer Verlag kündigte an, einen Teil der Briefe als Anhang in die Ende November erscheinende neue Edition aufzunehmen, in der der Briefwechsel zwischen Heinrich Mann und dem Germanisten Félix Bertaux veröffentlicht wird.

 

Kritik an islamischem Internetmagazin

SYDNEY. In Australien soll das islamische Internetmagazin "Nida'ul Islam" wegen extremistischer Inhalte aus dem Web verschwinden. Wie die Zeitung The Australian am Montag berichtete, hat die Australian Federation of Islamic Councils (AFIC) angekündigt, die Netzseite abzuschalten. Demnach habe das Islamic Youth Movement (IYM), von dem die Seite betrieben wird, zugestimmt, das Online-Magazin einzustellen. Das Internetportal veröffentlichte unter anderem Interviews mit Osama bin Laden und Abdullah Sungkar, der laut The Australian Mitbegründer von Jemaah Islamiah ist. Die Organisation wird verdächtigt, hinter dem Anschlag von Bali zu stehen, bei dem mehr als hundert Australier getötet wurden. Auf der Internetseite werde die Schaffung eines islamischen Staates mit militärischen Mitteln und Feindseligkeit gegenüber nicht-islamischen Gemeinschaften in Australien propagiert. Das IYM spricht hingegen von "unbegründeten Medienbehauptungen". Das Magazin sei eine unabhängige Publikation, die seinen Lesern lediglich Informationen biete, die in den "Mainstreammedien" nicht verfügbar sind. Der Terroranschlag werde benutzt, um gegen die islamische Gemeinschaft in Australien Stimmung zu machen.

 

Sprach-Pranger

"Heart of the Alps"

Werbespruch des LandesTirol für den Fremdenverkehr


 
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