Sobald irgend jemand seinen Hang zur Schwerstkriminalität mit etwas Kreativität würzt, kommen sie aus ihren Nischen und Löchern: Die Trittbrettfahrer. Nach Anschlägen schreiben sie Bekennerbriefe, sie verschicken Mehl in Zeiten der Milzbrandpanik und sie ahmen Drohanrufe nach. Nach dem beendeten "Sniper"-Terror in den USA treibt in Chemnitz ein ganz spezieller Trittbrettfahrer sein Unwesen. Statt mit einem halbautomatischen Bushmaster-Sturmgewehr geht er mit einem Messer los und schlitzt Autoreifen auf. So ganz nebenbei entdeckte der "Reifenstecher", für den sogar eine Sonderkommission eingerichtet wurde, Allmachtsphantasien für sich. Ganz wie seine amerikanischen Vorbilder hinterlegt er eine Skatkarte mit der Botschaft: "Lieber Polizist - Ich bin Gott". Bereits über 200 Autos plättete der Kriminelle, der übrigens - im Gegensatz zu seinen Idolen - 100.000 Euro fordert. Die Polizei bietet indes 1.000 Euro "Kopfgeld". Viel Erfolg!