© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    46/02 08. November 2002


Zitate

"Scharon war zwar ohnehin den Forderungen nach aggressiver Besiedlung und Besatzung der Palästinenser-Gebiete gefolgt, was zum Dauerkonflikt mit Ex-Minister Ben Elieser und schließlich zum Koalitionsbruch führte. Nun jedoch gerät er endgültig zum willigen Vollstrecker der Ultrarechten. Ein Scharon ohne Filter. Blank, eiskalt, kompromißunfähig, eben jenes Gesicht des häßlichen Israelis, wie es bereits jetzt im Ausland häufig apostrophiert wird. Noch weniger Schalom also, dafür noch mehr Scharon."

Christian Stelzer, im "Nordkurier" vom 1. November

 

 

"Briten und Franzosen sind völlig unterschiedliche EU-Europäer. Paris glaubt an eine starke wirtschaftliche und politische Union, freilich nur, sofern sich Frankreichs Interessen bedingungslos durchsetzen und es seine Führungsrolle behaupten kann. (...) Großbritannien wiederum hat eine traditionell europakritischen Bevölkerung und setzt -auch aufgrund seiner Geschichte -mehr als die meisten Kontinentaleuropäer eher auf nationale Souveränität als auf europäische Verflechtung. Handel und freier Wettbewerb sind dem alten Empire letztlich wichtiger als politische Visionen einer engen Gemeinschaft. "

Andreas Schwarz, stellvertretender Chefredakteur, in der Wiener "Presse" vom 31. Oktober

 

 

"Man sagt, Homosexuelle würden diskriminiert; aber sie haben einen Sitz in der UN, nicht die Familien. Sie treiben große Teile der politischen Klasse Europas vor sich her, ihre 'Gay-Pride-Paraden' in Wien, Zagreb, Zürich, Rom, Paris und Berlin führen Präsidenten und Minister an. Regierungsamtliche Broschüren lehren Kinder und Jugendliche, homosexuelle Orientierung sei mit heterosexueller gleichwertig und ebenso erstrebenswert. Ohne Zeifel: Homosexuelle zu diskriminieren, wäre kriminell. Doch wer sich gegen die Homosexualisierung der Gesellschaft wehrt, den diskriminiert man."

Michael Müller im Editorial der Zeitschrift "Komma" 10/02

 

 

"Mag sein, daß Stolpe für einen Teil der Ostdeutschen eine Integrationsfigur ist. Andere empfinden es als Beleidigung, daß ausgerechnet jemand mit jahrzehntelangen Stasi-Kontakten dazu ausersehen wird, sie zu repräsentieren. Die Ost-Interessen und die Ost-Biographien gibt es nicht. Die friedliche Revolution war kein Aufstand der Ostdeutschen gegen den Westen, sondern gegen die Unterdrückung durch andere Ostdeutsche."

Marianne Birthler, Stasi-Unterlagen-Beauftragte, im "Spiegel" vom 28. Oktober

 

 

"Sie ist eine Westpolitikerin geworden. Sie hat Spaß daran wie jemand, der eine Marionette bewegt: Wenn ich an dieser Strippe ziehe, dann wackelt's da. Es ist der Spaß an der Herrschaft über die Mechanik, aber auch an der Herrschaft über Menschen."

Lothar de Maizière, letzter DDR-Ministerpräsident, über Angela Merkel in der "Märkischen Allgemeinen" vom 4. November


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