© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    48/02 22. November 2002


Lamentieren gilt nicht
von Walther Heimdahl

Nun ist es also passiert. Die Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg hat sich über alle biblischen Prinzipien und Gebote hinweggesetzt, und dem Druck der Schwulenlobby nachgegeben. Wie schon im Rheinland und der Pfalz können Homosexuelle in gemeindlichen Andachten um Gottes Segen bitten, ihr Leben in Sünde in die Kirchengemeinden hereintragen. Sie werden öffentlich in den sakralen Räumlichkeiten als Paar gesegnet.

Schwach wirken die Schutzwälle, die die Kirchen ihren bibeltreuen Mitgliedern gnadenhalber überlassen haben: Wenn ein Gemeindekirchenrat oder ein Pfarrer die Segnung aus Glaubensgründen nicht mittragen können, hat das Schwulenpärchen auch kein Recht darauf. In der Realität wird es wohl nur sehr wenige Seelsorger oder Gemeinden geben, die dem zu erwartenden öffentlichen Druck der Schwulenlobby standhalten können.

Doch Lamentieren gilt nicht mehr: Denn schon lange war es klar, daß irgendwann ein derartiger Beschluß der Kirche fallen mußte. Denn wo waren die konservativen Kritiker vor dem vergangenen Samstag? Wer erhob seine Stimme, als schon auf den letzten Synoden die Homo-Segnung zur Debatte stand? Wenn jedes Jahr im Herbst die Gemeindekirchenräte gewählt werden, die über die Besetzung der Synode mitentscheiden, liegt die Wahlbeteiligung beharrlich unter fünf Prozent. Bei so viel Desinteresse darf sich niemand wundern, wenn am Ende dann die Homo-Lobby siegt.


 
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