© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    50/02 06. Dezember 2002

 
Meldungen

Nujoma droht allen Weißen mit Gewalt

WINDHUK. Namibias Präsident Sam Nujoma hat seine Pläne für eine Enteignung von Ausländern bekräftigt, die sich seiner "Landreform" entgegenstellen und die "Arroganz" der "Weißen" kritisiert. "Ich möchte, daß das jeder kapiert. Jede Ecke der Republik Namibia ist das Eigentum des namibischen Volkes", erklärte er letzten Montag in einem Interview mit der BerlinerWelt. Sein Land sei "von deutschen Kolonialisten von 1884 bis 1915 überfallen" worden. "Sie haben unser Land unter sich aufgeteilt, sie haben niemals den Grund und Boden erworben. Also ist es nun das Prärogativ des namibischen Volkes zu entscheiden, wem das Land gehört", meinte der 73jährige Sozialist. 192 in ausländischem Besitz befindliche Ländereien würden enteignet: "Jawohl, wir werden Ausländern, die nicht hier leben, nicht gestatten, Land zu besitzen. Es ist die Entscheidung meiner Regierung und des namibischen Volkes, solches Land zu enteignen. Ob Ihnen das paßt oder nicht!" Außerdem drohte Nujoma den "Weißen" Gewalt an: "Hört endlich auf mit eurer weißen Arroganz. Schließlich haben wir euch geschlagen, als wir euch bekämpft haben. Wir wissen genau, daß ihr Vorster und Botha und alle diese Faschisten unterstützt habt", sagte der ehemalige Swapo-Führer. "Wir dachten, als der Kalte Krieg endete, daß alle Länder fortan für das gemeinsame Wohl der Menschen zusammenarbeiten würden. Aber wenn ihr Weißen weiterhin so arrogant seid, dann werden wir euch ganz sicher einen Schlag versetzen!"

 

Aids-Epidemie breitet sich dramatisch aus

GENF. Etwa 42 Millionen Menschen weltweit sind HIV-infiziert, fünf Millionen Menschen infizierten sich 2002 neu. Das geht aus dem aktuellen Bericht von UN-Aids hervor. 2002 werden über drei Viertel der insgesamt 3,1 Millionen Aids-Todesfälle auf Länder südlich der Sahara entfallen. 2001 starben etwa eine halbe Million Menschen in Lesotho, Malawi, Mosambik, Swaziland, Sambia und Simbabwe an Aids. Mehr als 20 Prozent der Erwachsenen in diesen Ländern leben bereits mit HIV. In Osteuropa und der Ex-Sowjetunion infizierten sich im Jahr 2002 250.000 Personen neu. Insgesamt leben in dieser Region 1,2 Millionen HIV-Infizierte. UN-Aids-Direktor Peter Piot erklärte, daß mit umfassenden Präventionsmaßnahmen bis zum Jahr 2005 die weltweite Zahl an Neuinfektionen um 29 Millionen gesenkt werden könnte. Dazu seien 10,5 Milliarden Dollar jährlich nötig. Näheres unter: www.unaids.org 

 

Über 900.000 gingen in die Heimat zurück

SARAJEVO. Seit der Unterzeichnung des Bosnien-Friedensabkommens 1995 sind offiziell 907.968 Flüchtlinge in ihre Heimatorte zurückgekehrt. 414.569 Personen kamen dabei aus Drittländern zurück, bei weiteren 493.399 Rückkehrern handelte es sich um Personen, die im Laufe des Krieges innerhalb des Landes geflüchtet oder vertrieben worden waren.


 
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