© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    50/02 06. Dezember 2002

 
Meldungen

Umweltverbände wollen Dosenpfand "testen"

BERLIN. Mittelständische Brauereien und Getränkehersteller wollen zusammen mit Umweltverbänden die Einführung des Dosenpfands gegen den Widerstand der Einzelhandelsketten durchsetzen. "Die Unternehmen, die Einweggetränkeverpackungen ab dem 1. Januar 2003 nicht mit einem Pfand belegen, müssen in jedem Fall mit Sanktionen rechnen", erklärte der Chef des Bundesverbandes mittelständischer Privatbrauereien, Roland Demleitner, letzten Montag in Berlin. Verstöße gegen das Dosenpfand seien unlautere Wettbewerbshandlungen und berechtigten die Firmen zu Unterlassungs- und Schadenersatzansprüchen. Notfalls werde man "gegen die Einweglobby klagen", warnte Demleitner. Die Umweltverbände wollen ab dem 2. Januar mit Testkäufen in 4.130 Geschäften die Umsetzung des Dosenpfandes überprüfen, kündigte der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, an. Auf Einwegflaschen und Dosen für Bier, Erfrischungsgetränke und Mineralwasser wird ab Januar ein Pfand von 25 oder 50 Cent erhoben. Das Bundesverwaltungsgericht entscheidet erst 2003 endgültig über die Pfandpflicht.

 

Versicherer fordern mehr Klimaschutz

MÜNCHEN. Die Schäden durch Naturkatastrophen werden weltweit dramatisch zunehmen. Seit 1960 habe sich die Zahl der Naturkatastrophen mit volkswirtschaftlichen Schäden von jeweils über einer Milliarde Euro verdreifacht. Die versicherten Schäden sind seither um das 14fache gestiegen. Dies sagte der Münchner Meteorologe Gerhard Berz, Leiter des Fachbereichs Georisikoforschung bei der Münchner Rückversicherung letzte Woche anläßlich eines Vortrages an der Universität Graz. Ursache dafür seien Klimaveränderungen, die inzwischen "völlig außer Kontrolle" geraten seien. Man könne zwar noch nicht abschätzen, wie sich die Erderwärmung von 1,5 bis 6,0 Grad Celsius in den nächsten hundert Jahren auswirke. "Wie wir an den bisherigen Katastrophen schon sehen konnten, haben schon kleine Veränderungen im Mittelwert enorme Veränderungen bei den Extremwerten zur Folge", warnte Berz. Er forderte daher verstärkte Klimaschutzmaßnahmen. Die Treibhausgase bis 2012 um fünf Prozent zu reduzieren, reiche nicht aus: "Wir brauchen eine Reduktion von 50 bis 80 Prozent", meinte Berz.

 

Südkorea Weltspitze bei Bildungsausgaben

SEOUL. Laut einer OECD-Studie investierte Südkorea im Jahre 1999 mit 6,8 Prozent des Bruttosozialprodukts (BSP) weltweit am meisten in seine Bildungsinstitutionen. Deutschland gab lediglich 5,6 Prozent seines BSP für Bildung aus, Großbritannien 5,2 und Japan 4,7 Prozent. Der Durchschnitt der OECD-Länder liegt bei 5,5 Prozent des BSP. 2,7 Prozent des BSP wurden in Südkorea auf dem privaten Sektor für Bildung ausgegeben. Die höchsten Lehrergehälter - gemessen an der Kaufkraft - gab es in der Schweiz. Es folgen Südkorea, Japan, die USA und Australien. Die durchschnittliche Jahresarbeitszeit der südkoreanischen Lehrer liegt mit 829 Stunden pro Jahr höher als in allen anderen OECD-Ländern.


 
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