© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    50/02 06. Dezember 2002

 
Meldungen

Original-Luther-Bibel als Nachdruck erschienen

KÖLN. Der erste vollständige Nachdruck der 1534 in Wittenberg erschienenen Original-Bibel von Martin Luther ist diese Woche in zwei Bänden präsentiert worden. Die fast 500 Jahre alte Original-Vorlage sei "eins zu eins als Faksimile umgesetzt" worden, teilte der herausgebende Benedikt Taschen-Verlag in Köln mit. Die kolorierte Faksimileausgabe umfaßt über 1.800 Seiten und 129 Farbholzschnitte, die aus der Werkstatt des Malers Lucas Cranach dem Älteren (1472-1553) stammen. Die beiden Bände enthalten das gesamte Alte und Neue Testament. Daneben gestellt ist ein dritter Band, in dem der Bibel-Experte Professor Stephan Füssel von der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz kulturhistorische Einführungen gibt. Der Reformator Luther (1483-1546) hatte zunächst das Neue Testament ins Deutsche übertragen, diese Ausgabe wurde erstmals 1522 gedruckt. Später übersetzte Luther das Alte Testament, was sich insgesamt über zwölf Jahre hinzog. Die Luther-Bibel trug maßgeblich dazu bei, die Bibel zum Volksbuch zu machen. Damals kostete die Vollbibel zwei Gulden und acht Groschen, heute 99,99 Euro.

 

Ausstellung über Ost-West-Spionage in Leipzig

LEIPZIG. Ab 17. Dezember zeigt das "Zeitgeschichtliche Forum Leipzig" der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland die spektakulärsten Spionagefälle aus dem geteilten Deutschland. Kern der Ausstellung "Duell im Dunkeln" sei die sogenannte Westarbeit des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit, erklärte Projektleiterin Henrike Girmond. Eine strikte Gegenüberstellung der Geheimdienst-Kontrahenten aus Westen und Osten gebe es nicht, dies sei wegen der Archivlage nicht möglich. Die Akten des Bundesnachrichtendienstes (BND) zu dem Thema sind nach wie vor streng geheim. Bis zum 21. April 2003 wird auf insgesamt 500 Quadratmetern über den Austausch von Agenten, Spionagetunnel und die "Romeos" informiert. Diese von der Stasi eingesetzten Männer verführten gezielt Sekretärinnen westdeutscher Behörden, um ihnen wichtige Informationen zu entlocken. Neben den 700 Exponaten gibt es Filme zu sehen, die auf realen Spionagefällen basieren. Ort: Leipzig, Grimmaische Str. 6, Tel. 03 41 / 2 22 00; im Internet: www.hdg.de/zfl 

 

Pippi Langstrumpfs Weihnachtsgeschichte

STOCKHOLM. Eine bisher unbekannte Weihnachtsgeschichte mit der schwedischen Kinderbuch-Heldin Pippi Langstrumpf ist in Stockholm aufgetaucht. Wie die Bibliothekarin Lena Törnqvist letzten Dienstag erklärte, fand sie den 1949 von der Autorin Astrid Lindgren verfaßten Text im Archiv der Königlichen Bibliothek. "Pippi Langstrumpf feiert Weihnachten" sei auf der Rückseite eines Pappbogens zum Ausschneiden einer Pippi-Puppe gedruckt worden. Laut Törnqvist sei die Geschichte nicht unbedingt ein Meisterwerk, sie sei sich aber sicher, daß sie zu Weihnachten 2003 ein Verkaufsschlager sein wird. Die Geschichte wurde zu einer Zeit geschrieben, als die Figur der Pippi Langstrumpf bereits etabliert und überaus populär war. Astrid Lindgren hatte eingewilligt, zusätzlich zu den größeren Romanen kleinere "Extra-Geschichten" mit Pippi zu schreiben. Von "Pippi Lang-strumpf feiert Weihnachten" habe bisher nicht einmal Astrid Lindgrens Familie etwas gewußt, so Törnqvist.

 

Sprach-Pranger

"Functional Food"

Bezeichnung für Lebensmittel, die einen positiven Einfluß auf Gesundheit und Wohlbefinden ausüben sollen. Aus einer Pressemeldung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.


 
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