© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    51/02 13. Dezember 2002


Zitate

"Was ich bei einem Prozent Vermögenssteuer zahlen müßte, läßt sich leicht ausrechnen. Momentan wird SAP an der Börse mit rund 28 Milliarden Euro bewertet. Da mein Aktienanteil von etwa 12 Prozent demnach 3,4 Milliarden wert wäre, würde ich mit jährlich 34 Millionen Euro Vermögen veranschlagt... Aber dieses Vermögen habe ich doch gar nicht auf dem Konto, das steht ja nur auf dem Papier. Und das ist der entscheidende Konstruktionsfehler dieser Steuer. Alles, was ich mit meiner Arbeit bei SAP verdiene, alles, was ich als Aktionär an Dividende erhalte, reicht nicht aus, um diese Rechnung zu begleichen. Um die Steuer bezahlen zu können, müßte ich...jedes Jahr SAP-Aktien im Wert von rund 50 Millionen Euro verkaufen. Das ist so, als ob der Fiskus einem Bauern jedes Jahr zehn Quadratmeter von seinem Acker wegnimmt. Diese Art von Enteignung ist ja wohl ein Grund für eine Verfassungsklage."

Hasso Plattner, SAP-Mitbegründer, im Interview mit dem "Spiegel" vom 2. Dezember

 

 

"Ich halte es auch für falsch, wenn wir der Türkei in den nächsten Jahren die volle Mitgliedschaft in der Europäischen Union geben. Jeder muß wissen, daß die Türkei nicht nur flächenmäßig mit Abstand das größte Land in der EU, sondern bis zum Beitrittszeitpunkt auch bevölkerungsmäßig das größte Land ist. Das bedeutet auch, daß die Türkei auch die größte Zahl von Abgeordneten im europäischen Parlament hat. Gleichzeitig ist die Türkei das Land mit der niedrigsten wirtschaftlichen Entwicklung,... ein Land, das eine deutlich unterschiedliche kulturelle Vergangenheit hat...Schröder ist die treibende Kraft des EU-Beitritts, und zwar einerseits weil er Wiedergutmachung an die Amerikaner zu leisten hat und möglicherweise andererseits, weil er sich auch Wahlinteressen verspricht."

Günter Beckstein, bayerischer CSU-Innenminister, im Deutschlandfunk am 5. Dezember

 

 

"Es mag ja sein, daß Blut-Schweiß-und-Tränen-Reden in der Politik nicht mehr zeitgemäß sind. Aber ein bißchen mehr hätte Gerhard Schröder gestern schon auf die Opferbereitschaft der Bundesbürger eingehen können... Was bleibt nach dem Debattentag über den Kanzler-Etat, der früher als 'Elefantenduell' hohe Erwartungen erfüllte? Die Erkenntnis, daß es in der deutschen Politik keine 'Elefanten' mehr gibt, keine herausragenden Persönlichkeiten mit politischen Visionen. Freund-Feind-Blöcke stehen sich hämisch und höhnisch gegenüber. Es herrscht Stagnation auf ziemlich niedrigem Niveau."

Rolf Henkel in einem Kommentar der "Badischen Neuesten Nachrichten" vom 5. Dezember

 

 

"Eine schöne Truppe hat sich da zusammengefunden. Deutschland schlecht reden, das verbindet Lafontaine und Metzger. Wenn die üblich Verdächtigen zusammenkommen, dann ist nichts anderes zu erwarten."

Olaf Scholz, SPD-Generalsekretär, am 5. Dezember zu der Kritik Oskar Lafontaines und des Grünen-Haushaltsexperten Oswald Metzger an der Politik der Bundesregierung


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