© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    52/02 20. Dezember 2002 / 01/03 27. Dezember 2002

 
Zitate

"Die Resultate der US-Kongreßwahlen bedeuten grünes Licht für eine radikale Abkehr von den alten Strategien, die seit dem Zweiten Weltkrieg auf Eindämmung und Abschreckung aufgebaut waren. Die geänderte, aggressive Strategie zielt darauf ab, neue Außenposten für das amerikanische Imperium zu errichten. Genauso wie es seit mehr als 50 Jahren US-Militärbasen in Deutschland und Japan gibt, wird es in Zukunft auch Basen im Nahen Osten, in Lateinamerika und anderswo geben. Das ist absolut neu, und ich glaube nicht, daß die europäischen Regierungen die Ausmaße dieses Wandels schon verstanden haben. ... Um das zu verstehen, muß man lesen, was die Leute in der Bush-Regierung vor zehn Jahren geschrieben haben, als sie noch Theoretiker in den Universitäten und Think Tanks waren. Sie setzen jetzt das in die Praxis um, was sie sich damals erträumt haben. Und nach dem schnellen Erfolg in Afghanistan sagen sie: What the hell, wir gewinnen, also geben wir Gas!"

Susan George, Vizepräsidentin von "Attac"-Frankreich, im Wiener Magazin "Profil" 50/02

 

 

"Zum 'Bundesland Nr. 1' hat er Nordrhein-Westfalen machen wollen, dessen Probleme aber in seiner vierjährigen Amtszeit nicht in den Griff bekommen: In keinem anderen westdeutschen Bundesland, der Stadtstaat Bremen ausgenommen, ist die Arbeitslosenquote so hoch, der Anteil der Selbständigen und der Existenzgründer geht zurück, und die Haushaltslage spitzt sich dramatisch zu ... Die Illusion, die sich mit Clement verbindet, könnte noch weitertragen. Schon wird er ... als Schröders Nachfolger gehandelt. Bevor er so hoch aufsteigt, wird Wolfgang Clement sich aber fragen müssen, ob er ... dem Land das wirklich antun will."

Andreas Rossmann in der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 10. Dezember

 

 

"Wenn Schröder nach der Wahl sagt, wir können so weitermachen wie bisher, wird mir angst und bange ... Ich habe das Gefühl, daß die nächsten Jahre ein mittleres Desaster werden ... Wir müssen an die Ur-Instinkte der Menschen appelieren: Leistung und Gier ... Seid ein bißchen egoistischer! Jeder muß ein bißchen mehr Gas geben. ... Ich zahle lieber brav meine Steuern, das ist mein Solidarbeitrag an die deutsche Gesellschaft. Was nützt mir das viele Geld, wenn ich wie Phil Collins in der Schweiz an irgend so einem Teich sitze und einen Hörsturz bekomme?"

Dieter Bohlen, Musikproduzent, im Interview mit dem Männermagazin "GQ" vom Dezember 2002

 

 

"Es gehört...zu den unvermeidlichen Folgen derartiger Entgleisungen, daß der eigentliche Anlaß des Streits alsbald außer Sicht gerät. Denn in der Tat ist Verdi-Chef Birske mit seinen plumpen klassenkämpferischen Auftritten auf die 'reichen' Familien Holtzbrinck und Thurn und Taxis ebenfalls deutlich übers Ziel hinausgeschossen."

Ralf Schuler in einem Kommentar der "Märkischen Allgemeinen" vom 13. Dezember zu dem Vergleich von Ministerpräsident Roland Koch


 
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