© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    03/03 10. Januar 2003

 
Meldungen

Antarktiseis schmilzt immer mehr ab

SEATTLE. Das Eis der Antarktis könnte laut einer Studie von US-Geologen in 7.000 Jahren vollständig geschmolzen sein, wenn aktuelle Trends auch in Zukunft andauern. Dieses Szenario würde einen Anstieg der globalen Meeresspiegel um 4,80 Meter bedeuten, erklärte John Stone von der Universität Washington in Seattle dem Magazin Science. Das Antarktiseis ziehe sich seit rund 1.000 Jahren jedes Jahr um etwa fünf Zentimeter zurück. "Unsere Messungen legen einen kontinuierlichen Schmelzprozeß nahe", erklärte der Geologieprofessor. "Dabei können wir kurzfristige plötzliche Schwankungen aber nicht ausschließen." Eine plötzliche Verstärkung der Schmelze würde Inseln und Küstenregionen bedrohen. Seine Studie gebe aber keinen Aufschluß über mögliche Einflüsse der globalen Erwärmung, meinte Stone. Die Messungen in der Antarktis deuteten vielmehr auf einen natürlichen Zyklus des Aufbaus und der Schmelze hin, der sich periodisch über Millionen von Jahren erstrecke. Der jetzige Schmelzprozeß lasse sich somit nicht stoppen. Wohl aber sei es möglich, daß sich die Eisschmelze aufgrund von Einflüssen durch die Lebensweise der Menschheit beschleunige.

 

Bebauung von Flußauen stoppen

ERFURT. Der thüringische Umweltminister Volker Sklenar hat als Konsequenz aus dem Januar-Hochwasser einen Bebauungsstopp in Überschwemmungsgebieten verlangt. "Bei der Genehmigung von Neubauten in Flußauen oder Überschwemmungsgebieten müssen wir härter sein", forderte der CDU-Politiker letzten Sonntag in einem Pressegespräch. Er appellierte an Kommunalpolitiker, bei denen die Zuständigkeit für Baugenehmigungen liege, "noch so schöne Gewerbegebiete in gefährdeten Regionen nicht zuzulassen". Wenn Investoren auf Bauland in solchen Gebieten beständen, müßten sie eine Absage erhalten. Derzeit stehe das Umweltministerium mit dieser Haltung allerdings "oft allein da". Das Hochwasser seit Jahresbeginn habe jedoch erneut gezeigt, daß Überschwemmungsflächen in Ausnahmesituationen gebraucht würden, um größere Schäden abzuwenden.

 

Schlechte Aussichten für IT-Branche

NEW YORK. Laut einer letzte Woche von der US-Investment-Bank Goldman-Sachs veröffentlichten Studie wird die Nachfrage nach Informations- und Kommunikationstechnik (IT) und entsprechenden Dienstleistungen in diesem Jahr weiter zurückgehen. Bei einer Befragung von 100 CIOs (Chief Information Officers) in führenden US-Unternehmen kam heraus, daß deren IT-Budgets für das Jahr 2003 im Schnitt um ein Prozent niedriger ausfallen als 2002. "Die neuesten Ergebnisse deuten darauf hin, daß das Top-Management eine stärkere Kostenkontrolle ausübt", heißt es in dem aktuellen Goldman-Sachs-Report. Außerdem gebe es weder steigende Nachfrage noch "spielentscheidende" neue Techniken. Auch mittelfristig sei keine Besserung in Sicht: Von den Befragten CIOs gaben 43 Prozent an, sie würden höhere IT-Ausgaben auf 2004 oder später verschieben. Seit dem Zusammenbruch der "New Economy" sind in den USA Hunderttausende IT-Spezialisten arbeitslos geworden.

 

Zahl der Woche

5,78 Euro kostet in Wien

eine landestypische Hauptspeise in einem Restaurant. In Mailand sind es durchschnittlich 7,50 Euro, in München, Berlin und Frankfurt zwischen 13,05 und 13,75 Euro. Kopenhagen (18,67 ) und London (19,18 Euro) sind am teuersten.

Quelle: Wirtschaftskammer Wien


 
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