© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    06/03 31. Januar 2003

 
Zeitschriftenkritik: Komma
Christlicher Wegweiser
Georg Alois Oblinger

"Klare Linie in wirren Zeiten" - so lautet der Slogan des 1991 gegründeten MM-Verlags in Aachen, der seit 1999 auch die Zeitschrift Komma herausgibt. Mit diesem Magazin ist dem jungen Verleger Michael Müller eine Pionierleistung gelungen: Mit einem gefälligen Layout und gut lesbaren Beiträgen ist Komma eine christliche Zeitschrift, die modern und ansprechend gestaltet ist, aber inhaltlich keinesfalls modernistisch ist. In den Ressorts Gesellschaft, Familie, Politik, Kirche, Wirtschaft und Kultur bietet Komma Beiträge, die mal kritisch, mal humorvoll, mal nachdenklich, mal provokativ, immer aber äußerst informativ sind.

In der letzten Ausgabe (Nr. 14) wurde unter anderem die Allmacht der Parteien, der geplante EU-Beitritt der Türkei und - wie schon oft in länger zurückliegenden Ausgaben - die Anbiederung an den Islam thematisiert. Die sogenannten "FaGos" (modern gestaltete Familiengottesdieste) wurden ebenso kritisch reflektiert wie die Frage: "Was tun, wenn der Reli-Lehrer Unsinn erzählt?". Ein ganzes Dossier ist dem Thema Beichte gewidmet. Selbst der evangelische Pfarrer Jens Motschmann (Bruder von JF-Autor Klaus Motschmann) bezeichnet die Beichte als wichtige Lebenshilfe, die von Luther keinesfalls abgeschafft wurde.

Hinter Komma steht ein freies Redaktionsteam mit kompetenten Autoren beider christlicher Konfessionen: Dominikanerpater Wolfgang Ockenfels, Guido Horst, Chefredakteur der in Würzburg erscheinenden katholischen Zeitung Die Tagespost, der evangelische Pfarrer Gerhard Naujokat, die zum Katholizismus konvertierte Kinder- und Jugendpsychologin Christa Meves, Gabriele Gräfin Plettenberg, die Vorsitzende des Vereins "Familie mit Zukunft - Internationaler Familienkongreß" und zahlreiche andere regelmäßige oder gelegentliche Mitarbeiter.

In erster Linie will Komma eine Zeitschrift für Familien sein. Daher werden auch Themen, die das familiäre Zusammenleben betreffen, lebensnah angepackt: Sexualerziehung, Internet, Magersucht, Koedukation, Privatschulen, Glaubensvermittlung, "eheliche Pflichten", Scheidung, modernes Vaterbild usw. Jede Ausgabe bietet außerdem Buchrezensionen und Besprechungen sehenswerter Video-Filme für die ganze Familie. Hier gibt die Zeitschrift wirklich Orientierung und praktische Lebenshilfe.

Das sechsmal jährlich erscheinende, je 88 Seiten starke Magazin hebt sich deutlich ab vom Gros der sonstigen christlichen Zeitschriften. In einer Zeit, in der große Verwirrung auf politischer und religiöser Ebene herrscht, ist Komma ein Magazin, das weder wehleidig klagend daherkommt noch der politischen oder theologischen Korrektheit huldigt, sondern Mut macht, als Christ unbeirrt seinen Weg zu gehen und dem Zeitgeist Paroli zu bieten.

"Komma" erscheint im MM-Verlag, Pommerotter Weg 15, 52076 Aachen. Das Jahresabo kostet 31 Euro.


 
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