© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    09/03 21. Februar 2003

 
Meldungen

Adenauer-Stiftung im "Kampf gegen Rechts"

BERLIN. Die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung engagiert sich auch im "Kampf gegen Rechts". Anläßlich des 27. Januar, des Gedenktags an die Opfer des Nationalsozialismus hatte die Stiftung zu einem bundesweiten Internet-Wettbewerb aufgerufen. 2.500 junge Menschen nahmen an dem Wettbewerb mit insgesamt 130 Internet-Projekten teil. Schirmherrin der Aktion war Rita Süssmuth, die die beiden Sieger Norbert Mehm und Steven Rieck aus dem thüringischen Erfurt auszeichnete. "Nach dem Tod Hitlers wurde in Deutschland eine entnazifizierte Demokratie errichtet. Zunächst war Deutschland noch zweigeteilt, und jeder Teil damit beschäftigt, den anderen zu hassen und sich selbst für etwas Besseres zu halten" heißt es auf der durch die CDU-Stiftung ausgezeichneten Seite unter anderem. Als Preis für die Sieger winkt eine vom Institut finanzierte Reise in die US-Hauptstadt Washington.

 

NRW: Checkliste gegen Menschenhändler

DÜSSELDORF. Nordrhein-Westfalen will eine Offensive gegen kriminelle Menschenhändler starten. Dazu habe die Polizei eine neue Konzeption entwickelt. "Damit können Polizisten die Strukturen des Frauenhandels besser erkennen. Das ist wichtig, weil die Täter sich und ihre weiblichen Opfer systematisch nach Außen abschotten", sagte Innenminister Fritz Behrens in Düsseldorf. Jetzt erhalten die ermittelnden Polizisten einen Leitfaden und eine spezielle Checkliste für die Praxis. "Wir schärfen kriminalistisches Gespür und lenken den Blick gezielt auf die Spur der organisierten Frauenhändler", erläuterte Behrens. Im täglichen Dienst könnten Polizisten immer wieder auf Fälle von Menschenhandel stoßen. "Werden die ersten Anzeichen sofort richtig erkannt und bewertet, können sie wertvolle Anhaltspunkte für die Arbeit der Ermittler in den Fachkommissariaten sein", erläuterte Behrens. Die Checkliste "Achtung Menschenhandel" bekommen die Polizistinnen und Polizisten im Streifendienst und in den Kriminalkommissariaten daher ab sofort mit auf den Weg.

 

Antifaschistische Aktion Berlin aufgelöst

BERLIN. Am 13. Februar "um 20.32 Uhr" hat sich die Antifaschistische Aktion Berlin (AAB) aufgelöst. Wie es in einer mehrseitigen öffentlichen Erklärung heißt, würden sich aus der ehemaligen AAB "zwei neue Gruppen" bilden. Auflösungsgrund seien neben inhaltlichen und konzeptionellen Konflikten auch "persönliche Animositäten" sowie das "Fehlverhalten einzelner". Unter anderem wird kritisiert, daß "einzelne Antifas" durch "den Gang ins Fitneß-Studio und den Kauf teurer Klamotten" der AAB geschadet hätten. Weiter heißt es dort, "die geschichtspolitische Bedeutung des Bezugs auf den Nationalsozialismus" habe sich verringert. Das Personal der rot-grünen Bundesregierung verkörpere glaubhaft die Distanz zum Nationalsozialismus, deshalb müsse man deren Politik auch ohne zeitgeschichtliche Herleitungen vom antifaschistischen Standpunkt her kritisieren.

 

Scientology stoppt Gutachten nicht

MÜNCHEN. Ein aktuelles wissenschaftliches Gutachten über Scientology konnte die Organisation in einem Eilverfahren vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof nicht stoppen. In diesem Gutachten geht es um menschenverachtende Äußerungen von Scientology gegenüber Psychiatern und Psychologen. In der Kurzfassung des Gutachtens mußte eine mißverständliche Formulierung lediglich leicht korrigiert und klargestellt werden, da sie im Vergleich zur Langfassung des Gutachtens vom Verwaltungsgerichtshof als zu "apodiktisch" und nicht "ausreichend zurückhaltend" kritisiert wurde.


 
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