© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    09/03 21. Februar 2003

 
Meldungen

Kulturminister gegen EU-Mehrheitsentscheide

MÜNCHEN. Der bayerische Kultusminister Hans Zehetmair (CSU) lehnt die Einführung von Mehrheitsentscheidungen bei der Europäischen Union hinsichtlich Fragen zur Gesetzgebung im Kulturbereich ab. Der Vertreter der Länder im Europäischen Kulturministerrat appellierte, das Einstimmigkeitsprinzip nicht aus reinen Praktikabilitätsgründen zu opfern. Der Minister erklärte, er habe in einem Schreiben an die deutschen Mitglieder des Konvents die Position der Bundesländer dargelegt und sich damit gegen Überlegungen der EU zur Abschaffung des Einstimmigkeitsprinzips ausgesprochen. Nur das geltende Konsensverfahren in der EU-Kulturpolitik werde der Bedeutung der Kultur gerecht und wahre das Recht jedes Mitgliedstaats auf kulturelle Selbstbestimmung, begründete Zehetmair sein Schreiben. Er argumentierte weiter, die Freiheit der Regionen und Mitgliedstaaten, grundlegende Fragen des Kulturbereichs unabhängig und selbständig zu regeln, nicht zur Disposition zu stellen, da durch Mehrstimmigkeit Minderheiten geschaffen und historisch gewachsene Traditionen gefährdet würden. Nach Ansicht Zehetmairs kann die EU durch eine Gesetzesänderung die Mitgliedstaaten gegen deren Willen zu kulturellen Aktivitäten zwingen und damit die Entfaltung ihrer nationalen Identität einschränken. "Ich warne davor, am Prinzip der Einstimmigkeit für Entscheidungen über Kulturfragen in der Europäischen Union zu rütteln."

 

Jüngere sind an Religion kaum interessiert

MÜNCHEN. Zwischen der jüngeren und der älteren Generation gibt es erhebliche Einstellungsunterschiede zu Religion und Kirche. Das ist das Ergebnis der "Generationenstudie 2002", die von der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung in Auftrag gegeben wurde. So stimmen der Aussage "Es ist sehr schade, daß die alten Glaubenswahrheiten heute von den meisten Menschen nicht mehr beachtet werden" 72 Prozent der über 60jährigen, aber nur 39 Prozent der 16- bis 34jährigen zu. Den Satz "Mit Kirche und Religion habe ich nichts zu tun", bejaht fast jeder zweite der jungen Generation, von den älteren Befragten nur jeder vierte. Einigkeit zwischen Jung und Alt besteht dagegen in der Frage, welche Institutionen für die Vermittlung von Werten eine wichtige Rolle spielen. Nach dem Elternhaus (61 Prozent) werden Schule (43 Prozent) und Medien (34 Prozent) große Verantwortung zugesprochen. Nur 13 Prozent der Befragten wünschen sich, daß die Kirchen eine größere Bedeutung haben sollten. Damit liegen sie an letzter Stelle, hinter Gewerkschaften (19 Prozent) sowie Künstlern und Intellektuellen (18 Prozent).

 

Architekturpreis für den Marienplatz in Görlitz

GÖRLITZ. Der Deutsche Landschaftsarchitekturpreis geht in diesem Jahr an die Stadt Görlitz. Mit der Auszeichnung wird der eine Million Euro teure Umbau des Marienplatzes gewürdigt. Der Preis wird am 15. Mai auf der Internationalen Gartenbauausstellung in Rostock überreicht. Bis zum Baustart im September vorigen Jahres befand sich auf dem Marienplatz ein Löschwasserbecken, das als Springbrunnen diente. Ein Architektenbüro aus Dresden entwarf ein längliches Wasserbecken mit Sprudeln und begehbaren Granitsteinen. Außerdem wurden Bäume gepflanzt, Blumenbeete angelegt und Bänke aufgestellt. Der Architekturpreis wird alle zwei Jahre für Projekte der Freiraumgestaltung ausgelobt. Kriterien sind anspruchsvolle Ästhetik und ökologische Lösungen.

 

Sprach-Pranger

"After Work Come Together"

Veranstaltungsangebot des Unternehmerinnen-Zentrums Ahrensburg (UZA)


 
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