© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    13/03 21. März 2003

 
Die große Loslösung
Jenseits intellektueller Spiele: Das Institut für Staatspolitik gibt eine neue Zeitschrift heraus
Cornelius Fischer

Früher war Criticón die Zeitschrift für die intellektuelle Rechte. Doch die Zeiten, in denen Caspar von Schrenck-Notzing als Herausgeber fungierte und für eine bestimmte Ausrichtung und Konstanz des Blattes sorgte, sind längst vorbei. Gunnar Sohn, der vor gut zwei Jahren das Heft übernahm, hat von der inhaltlichen Ausrichtung kaum etwas übriggelassen: Criticón ist zu einem Magazin für Müllwirtschaft und Mittelstandsförderung geworden.

Den freigewordenen Platz will jetzt das Institut für Staatspolitik (IfS) mit der Herausgabe einer neuen Publikation besetzen: Sezession heißt die Zeitschrift, die zunächst vierteljährlich erscheinen wird. Die redaktionelle Arbeit wird von dem Historiker Karlheinz Weißmann und dem Verleger Götz Kubitschek geleitet.

Auf der Internetseite ( www.sezession.de ) wird der Titel mit Nietzsche als "große Loslösung" übersetzt; gemeint ist eine Abkehr von endlosen Debatten. In der Selbstbeschreibung heißt es: "Sezession ist eine kulturpolitische Zeitschrift, in der kategorisch, nicht hypothetisch gedacht wird. Sie unterstützt den Vorsatz ihrer zukünftigen Leser, Entscheidungen zu treffen und eben nicht nur zu debattieren. Kontroverse ist erwünscht, jedoch nicht als intellektuelles Spiel."

Heft 1 der Sezession erscheint Mitte April. Es ist ein Themenheft über den "Krieg". Wie immer beim Institut für Staatspolitik geht es zunächst um Grundsätzliches: um die anthropologischen Grundlagen des Krieges, seine Zukunftsgestalt und seine kaum zu hegenden Formen, über die unter anderem der israelische Militärtheoretiker Martin van Creveld in einem Interview spricht.

Von großer Bedeutung wird in jedem Heft der Rezensionsteil sein: Eine zuverlässige Bewertung der wichtigsten Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt und im Bereich der neuen Medien (DVD, Internet) ist wünschenswert und würde eine Lücke schließen.

Ein Jahresabonnement für vier Hefte kostet 30 Euro, ermäßigt 20 Euro. Das Einzelheft kostet 8 Euro. Bestellungen und Informationen über Tel./Fax: 03 46 32 / 9 09 42 oder im Internet unter www.sezession.de 


 
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