© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    13/03 21. März 2003


Zitate

"Eine internationale Ordnung kann aus amerikanischer Sicht nur ein Zentrum haben: die USA und nicht den Uno-Sicherheitsrat."

Robert Kagan, US-Regierungsberater und Buchautor, in einem Streitgespräch mit Daniel Cohn-Bendit im "Spiegel" vom 17. März

 

 

"Es ist keine Heldentat, wenn ein hochgerüstetes Land mit 290 Millionen Einwohnern einen 23-Millionen-Staat angreift, der total ausgezehrt ist, kaum noch über schlagkräftige Streitkräfte verfügt und dessen Bevölkerung zur Hälfte aus Kindern und Jugendlichen besteht. (...) Die amerikanische Diplomatie hat eine verheerende Niederlage erlitten. (...) An dem Tag, an dem der Krieg beginnt, wird Amerikas Macht gebrochen sein."

Emmanuel Todd, französischer Historiker, in einem "Spiegel"-Inteview vom 17. März

 

 

"Das Problem ist, daß Herr Bush kein Staatsmann ist. Er hat sich verrannt, das ist völlig klar. (...) Jedenfalls bin ich der Auffassung, daß er seine Mannschaft ändern muß. Also die Condoleezza Rice und der Rumsfeld haben Amerika weiß Gott nicht gut gedient, und ich glaube, diese Personen sollten von der Administration entfernt werden, so oder so."

Albert-Maurice de Sayas, Professor für Völkerrecht, Mitglied der US-Republikaner und Ex-UN-Beamter, im Deutschlandfunk am 11. März

 

 

"Die Menschen im Irak spielen in der Berichterstattung über den drohenden Krieg fast nie eine Rolle, es geht immer nur um Saddam und Bush, die Menschen scheinen nur Schachfiguren zu sein. Wann sprechen wir über eine Million Tote durch die UN-Sanktionen oder über die 300.000 toten irakischen Soldaten des Krieges von 1991? (...) Wir waren im Irak und haben mit den Menschen gesprochen. Natürlich äußern dort viele, Saddam halte sie alle in einer Art Gefängnis, aber selbst Oppositionelle haben uns gesagt, 'Wir wollen den Krieg auf keinen Fall! Weil er unsere Lebenssituation noch weiter verschlechtern wird. Es sterben bei uns doch jetzt schon 5.000 Kinder pro Tag!' Und über die USA wurde uns gesagt: 'Die wollen uns befreien.' Von wem denn? Die haben Saddam doch jahrelang unterstützt! Und jetzt wollen sie ihn auf unsere Kosten absetzten!?"

Hennig Zierock, Vorsitzender der Tübinger Gesellschaft für die Kultur des Friedens, in der ORF-Sendung "Offen gesagt"

 

 

"Stellen Sie sich einen 57jährigen Bauarbeiter vor, dem gekündigt worden ist. Der hat nie mehr im Leben eine Chance, eine Anstellung zu finden. (...) Der wäre dann mit 58 in der Sozialhilfe und müßte dann erst einmal sein ganzes Erspartes verbrauchen, bevor er Unterstützung bekäme und ginge dann zwangsweise mit 60 in die Rente, aber mit 18 Prozent Abschlag, weil er ja vorzeitig in Rente gehen würde. Das darf nicht am Ende eines Arbeitslebens stehen, wenn sich Leute ein Leben lang bemüht haben und gespart haben."

Hermann-Josef Arentz, Vorsitzender der CDU-Sozialausschüsse, im Deutschlandfunk am 14. März


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