© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 17/03 18. April 2003 |
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Meldungen Verteidigungsminister Israels droht Syrien TEL AVIV/DAMASKUS. Nach den USA hat letzten Montag auch Israel den Druck auf Syrien erhöht. Der israelische Verteidigungsminister Schaul Mofaz hat die Regierung in Damaskus aufgefordert, die Führer der militanten Palästinenser-Gruppen Hamas und Islamischer Jihad aus Damaskus auszuweisen und die Bedrohung Israels durch die libanesische Islamistenorganisation Hisbollah zu beenden. Der frühere Generalstabschef Mofaz sagte am Montag im israelischen Armeesender, man müsse die Entwicklung in der Region nach der anglo-amerikanischen Intervention im Irak sorgfältig beobachten. Die US-Regierung habe Damaskus "eine gelbe Karte gezeigt". Der Likud-Politiker Mofaz warf Syrien außerdem vor, Kriegsgegner der USA aktiv zu unterstützen. Israel beschuldigt Syrien zudem seit Jahren, als Ordnungsmacht im Libanon iranische Waffenlieferungen, einschließlich weit reichender Boden-Boden-Raketen an die Hisbollah über sein Gebiet zu tolerieren. "Wir haben eine lange Liste von Forderungen, die wir gedenken, den Syrern vorzulegen", sagte Mofaz der Zeitung Maariv. Israel verlange, daß diese Raketen außer Reichweite seines Staatsgebiets gebracht werden und ein Ende der iranischen Hilfe über syrische Häfen für die Hisbollah.
Türkei warnt vor Krieg gegen Syrien oder Iran ANKARA. Die Türkei hat die USA davor gewarnt, nach dem Irak-Krieg Syrien
oder den Iran ins Visier zu nehmen. Die kriegerischen Auseinandersetzungen
müßten auf den Irak beschränkt bleiben und dürften nicht auf andere Länder
ausgeweitet werden, erklärte Außenminister Abdullah Gül am Montag in Ankara.
Äußerungen aus Washington, in denen die Möglichkeit neuer Konflikte mit
Damaskus oder Teheran angedeutet würde, seien "sehr beunruhigend", sagte
Gül nach einem Gespräch mit dem israelischen Außenminister Silvan Schalom.
Gül erinnerte daran, daß sowohl der Irak als auch der Iran und Syrien
Nachbarstaaten der Türkei seien. Die Region brauche jetzt Frieden. Die
Sprecherin des syrischen Außenministeriums, Buthaina Schaaban, hat die
US-Vorwürfe zurückgewiesen. "Natürlich hat Syrien keine Chemiewaffen",
erklärte sie vergangenen Sonntag im libanesischen Fernsehen. Die USA hätten
jahrelang davon gesprochen, daß es Massenvernichtungswaffen im Irak gebe.
Bisher hätte Washington dafür noch keine Beweise. "Ich möchte anmerken,
daß es biologische, chemische und atomare Massenvernichtungswaffen im Nahen
Osten gibt. Sie sind in Israel, nicht in Syrien", meinte Buthaina |
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