© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    17/03 18. April 2003

 
Meldungen

Düstere Zukunft für die Computer-Branche

NEW YORK. Der Chef des Software-Konzerns Oracle, Larry Ellison, hat das Ende des kalifornischen Silicon Valley und eine düstere Zukunft für die Informationstechnologie-Branche (IT) prognostiziert. Die "goldene Zeit" der Computerindustrie sei unwiderruflich vorbei: "Das nächste große Ding sind nicht Computer", sagte Ellison in einem Gespräch mit dem Wall Street Journal. Der nächste große Zukunftsmarkt sei die Biotechnologie-Branche. Alle Spekulationen über neue Höhenflüge der IT-Branche sieht Ellison als überholt und unrealistisch an. Die USA werden in Zukunft eine untergeordnetere Rolle in der Software-Entwicklung spielen. Außerdem würden die Preise für Hardware weiter sinken. In der IT-Branche würden am Ende nur einige wenige Großkonzerne übrigbleiben - allen voran der Redmonder Softwarekonzern Microsoft, der ein Quasi-Monopolist sei und es sich daher sogar leisten konnte, in der IT-Krise die Preise zu erhöhen. Neben Oracle hätten auch Amazon, Cisco Systems, Dell, IBM, Intel und die deutsche SAP gute Chancen, die IT-Rezession zu überstehen, meinte Ellison.

 

Umweltschädliche Subventionen abbauen

BERLIN. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat in einem Offenen Brief an die Ministerpräsidenten von Hessen und Nordrhein-Westfalen, Roland Koch (CDU) und Peer Steinbrück (SPD), Nachbesserungen beim Kompromiß um das Steuersparpaket der Bundesregierung gefordert. "Vor allem sollten besonders umweltschädliche Subventionen und Steuervergünstigungen bei der Steinkohle, den Pendlern, im Flugverkehr und für Neubauten abgebaut werden", forderte BUND-Geschäftsführer Gerhard Timm letzte Woche. "Subventionskürzungen nach der Rasenmäher-Methode sind der falsche Weg". Bis 2010 müßten die Steinkohlesubventionen auslaufen und die Vergünstigungen für die Atomenergie abgeschafft werden. Die Subventionen für Neubauten durch die Eigenheimzulage sollten in die Altbausanierung umgeschichtet werden. Dadurch ließe sich der Energieverbrauch in Altbauten um die Hälfte vermindern und bis zu 160.000 Arbeitsplätze schaffen. Durch die Förderung des Wohnungsneubaus auf der grünen Wiese würden täglich Flächen in der Größe von 70 Fußballfeldern versiegelt. Für den grenzüberschreitenden Flugverkehr müsse die Mehrwertsteuer eingeführt werden.

 

Deutschland führend bei Öko-Energie

BERLIN. Deutschland ist weiterhin führend beim Ausbau von Wind- und Sonnenenergie. Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht 2003 des Worldwatch Institute hervor, der letzte Woche in Berlin präsentiert wurde. Die Windenergie habe Ende 2002 knapp 3,75 Prozent des deutschen Strombedarfs gedeckt. In den nördlichen Bundesländern lieferten Windkraftanlagen teilweise bis zu 26 Prozent des jährlichen Strombedarfs. Mittlerweile seien etwa 40.000 Arbeitsplätze in der deutschen Windkraftindustrie entstanden. Seit 1992 habe die Solarzellenkapazität - dank staatlicher Förderung - im Schnitt um 49 Prozent pro Jahr zugenommen. In dieser Zeit seien die Preise für diese Systeme um 39 Prozent gesunken.

 

Zahl der Woche

388 Milliarden Dollar gaben die USA letztes Jahr für die Verteidigung aus. Das waren 30 Prozent mehr als 1998, wo der Wehretat nur 259 Milliarden Dollar betrug. 1999 waren es 278 Milliarden, 2000 schon 280 Milliarden und 2001 291 Milliarden Dollar. (Quelle: US-Regierung)


 
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