© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    18/03 25. April 2003

 
Meldungen

Bedenken gegen Olympia-Bewerbung

LEIPZIG. Die Leipziger Olympia-Bewerbung bekommt ersten Gegenwind. Der Naturschutzbund BUND kündigte an, gegen den möglichen Bau von Straßen und Sportstätten in Naturschutzgebieten gegebenenfalls sogar vor Gericht zu ziehen. BUND-Landeschef Wolfgang Riether sagte, besonders der Leipziger Auwald sei bei der derzeitigen Konzeption von olympischen Bauvorhaben betroffen, obwohl er unter Naturschutz stehe. Besonders scharf kritisierte das Leipziger BUND-Mitglied Meyer eine geplante Ringstraße durch den Auwald. Sein Verband werde diese "bis aufs Letzte bekämpfen". Der Umweltschützer befürchtet, daß durch die Bebauung und Versiegelung von Teilen der Auenwälder der dortige Amphibienbestand stark gefährdet würde. Auch eine der geplanten Arenen hält Meyer für untragbar, da sie in einem natürlichen Überschwemmungsgebiet liegt. Der BUND schlägt statt dessen vor, mehr Flächen in der Nähe der verkehrstechnisch sehr gut angebundenen Messe oder auch innerstädtische Brachen für den Bau von Sportstätten zu nutzen.

 

Zeitungen profitieren nicht vom Irak-Krieg

BERLIN. Die deutschen Printmedien haben nach den Worten von Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner nicht von einem Interesse an der Berichterstattung über den Irak-Krieg profitieren können und mußten auch im ersten Quartal einen Rückgang der Anzeigeneinnahmen hinnehmen. "Im Gegensatz zum 11. September stagnieren bei Zeitungen und Zeitschriften die Verkäufe oder fallen sogar", sagte Döpfner Mittwoch voriger Woche auf der Hauptversammlung von Europas größtem Zeitungskonzern Axel Springer. Die Schwäche der Werbemärkte halte an. "Im ersten Quartal des Jahres 2003 ist der Rückgang der Anzeigenerlöse ungebrochen - und gemessen an dem ohnehin niedrigen Vorjahresniveau dramatisch." Einen weiteren Rückgang der Anzeigenerlöse im dritten Jahr in Folge schloß Döpfner nicht aus. Eine Trendwende erwarte er frühestens 2004. Trotzdem hofft der Springer-Chef, im laufenden Jahr erneut Gewinne zu erzielen, wenn sich die wirtschaftliche Lage nicht noch gravierend verschlechtere. Mit einem drastischen Sparkurs war der Verlag im vergangenen Jahr in die Gewinnzone zurückgekehrt und hatte einen Jahresüberschuß von 61 Millionen Euro erzielt.

 

Bundestag beschließt neues Urheberrecht

BERLIN. Gegen die Stimmen der FDP hat der Bundestag ein neues Urheberrechtsgesetz beschlossen. Das Gesetz paßt die Regelungen an das Computerzeitalter an und garantiert Urhebern eine "angemessene Vergütung". Umstritten ist der neu aufgenommene Paragraph 52a, der Schulen und Forschungsstätten erlaubt, wissenschaftliche Publikationen nicht wie bisher nur als Kopien, sondern über den Bildschirm kostenlos zur Verfügung zu stellen. Allerdings darf hierbei nur ein begrenzter Personenkreis Zugang erhalten. Außerdem gilt das Recht wie bisher nur für Teile aus wissenschaftlichen Werken oder einzelne Artikel aus Fachzeitschriften. Die Neuregelung ist zunächst bis zum Jahr 2006 begrenzt. Dann soll eine Entscheidung fallen, ob das Gesetz gegebenenfalls erneut angepaßt werden muß. Das von der FDP abgelehnte Gesetz stößt insbesondere bei wissenschaftlichen Fachverlagen und dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger auf Widerstand. Diese befürchten einen Rückgang der Nachfrage und eine damit einhergehende Verteuerung der Fachzeitschriften.

 

Sprach-Pranger

"Saltletts"

So heißen jetzt die "Salzletten"-Salzstangen der Firma Lorenz, vormals Bahlsen


 
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