© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    18/03 25. April 2003

 
Meldungen

Unesco gründet Fonds für irakische Kulturgüter

PARIS. Die UN-Kulturorganisation Unesco hat einen Sonderfonds zur Rettung der irakischen Kulturgüter eingerichtet. Italien habe schon 400.000 Dollar zur Verfügung gestellt. Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Ägypten spendeten ebenfalls. Auf einer Expertentagung in Paris kündigte Generaldirektor Matsuura zudem eine UN-Resolution an, die den Erwerb irakischer Kulturgüter vorerst verbieten soll. Darüber hinaus sei geplant, so schnell wie möglich Experten in den Irak zu schicken, um die Verluste zu registrieren. An der Tagung nahmen 30 Experten teil, unter ihnen die irakische Archäologin Salma El Radi von der Universität New York und der Direktor der archäologischen Missionen der USA in Irak, McGuire Gibson. Den Schätzungen der Experten zufolge wurden bislang allein im Nationalmuseum in Bagdad rund 170.000 Stücke zerstört oder gestohlen. Außerdem brannte es in der Nationalbibliothek. Auch in Mossul wurde ein Museum geplündert.

 

Eichinger verfilmt das Ende des NS-Regimes

MÜNCHEN. Bernd Eichinger verfilmt den Untergang des NS-Regimes. In der Rolle Hitlers ist Bruno Ganz zu sehen, in weiteren Rollen spielen Daniel Brühl, Corinna Harfouch, Ulrich Noethen und Alexandra Maria Lara. Produzent Bernd Eichinger und Regisseur Oliver Hirschbiegel stellten das Projekt Mittwoch voriger Woche in München vor. Der Film soll ab September 2004 im Kino laufen und später als Zweiteiler in der ARD zu sehen sein. Die Produktion basiert auf dem Historien-Bestseller "Der Untergang" von Joachim Fest und den Tagebuch-Aufzeichnungen von Hitlers Sekretärin Traudl Junge "Bis zur letzten Stunde". Hitlers Geliebte Eva Braun wird von Juliane Köhler ("Nirgendwo in Afrika") dargestellt. Das Budget beträgt laut Eichinger 13,5 Millionen Euro, Drehbeginn ist der 12. August. Gedreht werden soll in Berlin, München und voraussichtlich in Petersburg, wo noch viele historische Straßenzüge erhalten seien. Eichinger interessiert sich nach eigenen Worten seit zwei Jahrzehnten für die Geschichte des Dritten Reichs, hatte aber bisher keine Idee für einen Film darüber. Fests Betrachtung der letzten Tage des Regimes und Junges Aufzeichnungen hätten ihn so fasziniert, daß er daraus in kurzer Zeit ein Drehbuch geschrieben habe, sagte der Produzent. "Wir machen einen epischen, großen Spielfilm", der die größtmögliche Nähe zur historischen Wahrheit anstrebe, sagte Eichinger. "Authentizität ist das oberste Gebot." Der Film soll die Situation in den Berliner NS-Bunkern zwischen dem 20. April 1945, Hitlers letztem Geburtstag, und dem 2. Mai 1945 beleuchten. Auch Regisseur Dieter Wedel will zusammen mit dem ZDF-Haushistoriker Guido Knopp die letzten Tage Adolf Hitlers verfilmen. Das geplante Doku-Drama soll zum 60. Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai 2005 im Fernsehen laufen.


 
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