© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    21/03 16. Mai 2003

 
Meldungen

US-Privatfahrzeuge sind "Spritfresser"

WASHINGTON. Der ungebrochene Trend zu immer größeren und PS-stärkeren Autos hat in den USA die technischen Fortschritte beim Kraftstoffsparen zunichte gemacht. US-Privatfahrzeuge verbrauchten im vergangenen Jahr im Schnitt mehr Benzin als vor 20 Jahren - trotz weiter geltendem drastischen Tempolimit auf US-Autobahnen. Einer letzte Woche veröffentlichten Studie der US-Umweltagentur EPA zufolge lag der Durchschnittsverbrauch 2002 bei 11,5 Litern pro hundert Kilometer - 1982 waren es 11,1 Liter. Grund für den Mehrverbrauch ist laut der EPA die weiter zunehmende Nachfrage der US-Amerikaner nach Allrad-Fahrzeugen, Kleinbussen ("Mini-Vans") und geländegängigen Lieferwagen ("Pick-Ups") für den Privatgebrauch. Die drei Fahrzeugkategorien machen inzwischen knapp die Hälfte des privaten US-Fahrzeugparks aus; das ist mehr als doppelt so viel wie vor 20 Jahren. Der Benzinpreis in den USA liegt nur bei zirka einem Drittel des deutschen Niveaus. Für Kleinlaster gelten zudem geringere Umweltauflagen als für herkömmliche Pkws, weshalb die Autohersteller in diesen Fahrzeugen veraltete, aber billigere Motoren- und Abgastechnik einbauen.

 

CO2-Emissionen in Europa rückläufig

GENF/BRÜSSEL. Der Ausstoß von klimaschädlichem CO2 in der EU ist im letzten Jahrzehnt kontinuierlich zurückgegangen. Die traditionelle Industrie sei aber nach wie vor umweltschädigend und setze nicht auf nachhaltige, ökologische Verfahren, erklärte Gordon McInnes, Leiter der Europäischen Umweltagentur (EUA) bei der Vorstellung eines Umwelt-Berichts letzten Montag in Genf. Den größten Anteil am Rückgang des CO2-Ausstoßes seit 1990 hatte mit zehn Prozent dem EUA-Bericht zufolge die Produktionseinstellung alter Kombinate in Mittel- und Osteuropa. Zudem habe der Wandel von Industrie- zu Dienstleistungsgesellschaften in Westeuropa zum Rückgang von CO2-Emissionen um 1,4 Prozent geführt. Weltweit stiegen die CO2-Emissionen hingegen um neun Prozent, in den USA sogar um 13 Prozent. Der Bericht fordert zudem mehr Müllvermeidung. Die Europäer produzierten pro Kopf 415 Kilogramm Müll im Jahr, in den USA liegt die Zahl bei 730 Kilogramm.

 

Weniger Frischwasser für die Industrie

WIESBADEN. Der Frischwasserverbrauch der deutschen Industrie ist weiter zurückgegangen. Wie das Statistische Bundesamt letzte Woche mitteilte, setzten 2001 die Betriebe des verarbeitenden Gewerbes sowie des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden 6,8 Milliarden Kubikmeter Frischwasser in der Produktion ein. Das waren 7,8 Prozent weniger als 1998 und 14,5 Prozent weniger als 1995. Ursache dafür sei ein sparsamerer Umgang und Mehrfachnutzung. Auf Grund von Kreislauf- und Kaskadenführungen wurde das Frischwasser im Durchschnitt 4,9mal genutzt, woraus sich eine tatsächlich genutzte Wassermenge von rund 33,7 Milliarden Kubikmetern ergibt. Das meiste Frischwasser wurde mit 3,3 Milliarden Kubikmetern in der Chemieindustrie verbraucht, gefolgt vom Bergbau mit 0,8 Milliarden, der Metallerzeugung (0,7) und der Papierindustrie (0,5).


 
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