© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    21/03 16. Mai 2003

 
Zitate

"Die Vereinigten Staaten sind, wie die Franzosen nach der französischen Revolution unter Napoleon, wie die Russen nach der russischen Revolution, eine revolutionäre Großmacht und daher eine, die die Weltveränderung will. Das Gefährliche daran ist, daß die Amerikaner glauben, sie hätten genug Macht dazu. (...) Man weiß auch, daß der riesige Vorteil der Amerikaner heute rein militärisch ist. Sie sind natürlich auch sehr reich, aber dieser Reichtum ist brüchiger. Stellen Sie sich vor, ... daß morgen die Opec sich entscheidet, ihre Rechnungen in Euro und nicht in Dollar zu fakturieren. Da heute der Euro stärker ist als der Dollar, hätte das ungeheure Auswirkungen. Die amerikanische Wirtschaft ist eine von zwei oder drei großen Wirtschaftsgebieten. Die amerikanische Militärmacht wird auf absehbare Zukunft unerreichbar bleiben. Aber reine Militärmacht hat nie genügt."

Eric J. Hobsbawm, britischer Historiker, in der Wiener Tageszeitung "Der Standard" vom 7. Mai

 

 

"Die Agenda 2010 trägt nicht dazu bei, das Wirtschaftswachstum zu stärken und damit neue Jobs zu schaffen. Und wenn man nichts tut, um das Wachstum zu stärken, wird man das Problem auf dem Arbeitsmarkt nicht lösen. Es ist falsch, die Ursache der Krise im Fehlverhalten der Arbeitslosen und der Beschäftigten zu suchen.(...) Ich fürchte, daß Tagelöhner-Jobs entstehen, von denen einer nicht ausreicht, den Lebensunterhalt zu finanzieren. Zum anderen ist das für die Betroffenen eine Einbahnstraße. Sie werden nicht weiterqualifiziert und kommen da nie mehr raus.(...) Das Hauptproblem ist nicht der Kündigungsschutz, sondern die mangelnde Nachfrage auf dem Markt. Schröders Strategie setzt am falschen Ende an."

Rudolf Hickel, Bremer Professor für Finanzwissenschaft, im Interview mit "tagesschau.de" vom 7. Mai

 

 

"Es ist vollkommen richtig, daß das Rentenalter eigentlich erhöht werden muß, einfach deswegen, weil die Rentenbezugsdauern, das heißt die Lebenserwartung nach Bezug der Rente ständig steigen, und das kann sich eine Bevölkerung, die altert, (...) einfach nicht mehr leisten. Auf der anderen Seite müssen die Leute, wenn sie später in Rente gehen sollen, auch einen Arbeitsplatz haben. (...) Es bleibt aber unter dem Strich, wenn das Rentenalter erhöht wird und die Leute trotzdem, wie es heute üblich ist, im Durchschnitt mit 60 in Rente gehen, kriegen sie eben Abschläge nicht für fünf Jahre vor dem Rentenbezug, sondern für sieben Jahre, und das saniert auch wieder die Rentenversicherung."

Eckhard Knappe, Leiter des Trierer Zentrums für Arbeit und Soziales, im Deutschlandfunk am 7. Mai

 

 

"Dresden feiert seine Seele." "Ich weiß nicht, warum diese Traditionen in der DDR nicht aufrechterhalten worden sind. Wenn ich an unsere Maikundgebungen denke, da mußten wir aufmarschieren. Und hier die Begeisterung für diese friedliche Prozession."

Teilnehmer der Glockenweihe in Dresden, in der "Welt" vom 5. Mai


 
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