© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    23/03 30. Mai 2003

 
Meldungen

Deutsche Zwangsarbeit bald entschädigt?

BERLIN. Die Bundesregierung würde es begrüßen, wenn ehemalige deutsche Zwangsarbeiter seitens der Tschechei finanziell entschädigt würden. Dies teilte die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Kerstin Müller (Grüne), dem CDU-Bundestagsabgeordneten Egon Jüttner mit. Dieser stellte eine schriftliche Anfrage (5/87) zur Entschädigungsthematik. Darin bezieht er sich auf einen Vorschlag des liberalen tschechischen Vizepremiers Petr Mares, demzufolge Wiedergutmachungsleistungen für in der Tschechoslowakei an Sudetendeutschen begangene Verbrechen aus Mitteln des deutsch-tschechischen Zukunftsfonds gezahlt werden sollen (siehe auch JF-Seite 8). In ihrer Antwort bekräftigt Müller, die Regierung begrüße "jede Geste der tschechischen Seite, die geeignet ist, zur weiteren deutsch-tschechischen Aussöhnung und zur fortgesetzten Intensivierung der bilateralen Beziehungen beizutragen". Über die Mittelverwendung aus dem deutsch-tschechischen Zukunftsfonds entscheide jedoch "der paritätisch besetzte Verwaltungsrat".

 

EKD beklagt niedrige deutsche Geburtenrate

DÜSSELDORF. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock, hat die niedrige Geburtenrate in Deutschland beklagt. Es sei zugleich ein "unerträglicher Skandal", daß Kinder in der Bundesrepublik das größte Armutsrisiko darstellten, erklärte Kock. Damit junge Menschen ihren Kinderwunsch erfüllen könnten, seien mehr finanzielle Absicherung sowie Betreuungsangebote notwendig. Zudem müsse die Zeit der Kindererziehung in der Alterssicherung berücksichtigt werden. Familien seien der Grundstein für die Gesellschaft von morgen, sagte Kock. Nicht das Pro-Kopf-Einkommen, sondern die "Zahl ihrer Kinder macht den wirklichen Reichtum einer Gesellschaft aus". Mit der zweitgeringsten Geburtenrate der Welt gehöre Deutschland unter diesem Gesichtspunkt zu den ärmsten Ländern. Darüber hinaus sei die beste Form des familiären Zusammenlebens aus evangelischer Sicht die Ehe.

 

Millionenschäden durch Graffiti in Berlin

BERLIN. In der deutschen Hauptstadt entwickelt sich das Graffiti-Problem zunehmend zu einer Plage. Besorgniserregend hierbei sei, daß auch in Berlin mittlerweile ein Großteil der auf etwa 25 Millionen Euro geschätzten Schäden von organisierten Gruppen verursacht werde. Oberstaatsanwalt Karl-Georg Braun, Kriminaloberrat Mario Hein sowie Markus Moritz als Leiter der inzwischen 33-köpfigen Berliner Graffiti-Ermittlungsgruppe betonen einstimmig, daß die Graffiti ein "massives Problem" für die Hauptstadt darstellten. Pro Jahr gebe es etwa 7.000 Ermittlungsvorgänge wegen Graffiti-Schmierereien. Detlef Manger vom Zentralverband der Hauseigentümer äußerte in diesem Zusammenhang, viele Eigentümer hätten kein Vertrauen mehr in den staatlichen Schutz.


 
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