© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    25/03 13. Juni 2003

 
Meldungen

Kirchentag: Pfarrer wurde suspendiert

EICHSTÄTT. Weil er beim Kirchentag in Berlin an einem ökumenischen Abendmahl teilgenommen hat, ist der katholische Pfarrer Bernhard Kroll aus dem bayerischen Großhabersdorf vom Dienst suspendiert worden. Der Bischof von Eichstätt, Walter Mixa, untersagte Kroll vorläufig die Erlaubnis zur Ausübung seines Pfarramts und zur Feier der Eucharistie. Mixa erklärte hierzu, Kroll habe sich im Kirchenrecht des Straftatbestands einer "verbotenen Gottesdienstgemeinschaft" schuldig gemacht, als er in der Berliner Gethsemanekirche bei einem evangelischen Gottesdienst an der Eucharistiefeier teilnahm. Der 42jährige Kroll, der auch seine Funktion als Leiter der Katholischen Jugend des Bistums verlor, hatte Aufsehen erregt, als er im Priestergewand die Hostie entgegennahm. "Die Zeit ist reif, diesen Schritt zu gehen", erklärte er hinterher in der Süddeutschen Zeitung. Der Berliner Kardinal Georg Sterzinsky hatte bereits vor dem Kirchentag gemahnt, daß katholische Pfarrer, die gemeinsam mit Protestanten das Abendmahl feierten, mit sofortiger Suspendierung rechnen müßten.

 

Zehntausende erhielten unberechtigt BAföG

MÜNCHEN/BERLIN. Mehrere zehntausend Studenten und Schüler haben nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung in den vergangenen Jahren zu Unrecht BAföG erhalten. Das zeige eine bundesweite Überprüfung aller etwa 300.000 BAföG-Empfänger durch das Bundesamt für Finanzen und die Ämter der Ausbildungsförderung. Es gebe Rückforderungen der Beihilfen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz in Millionenhöhe. Den Angaben zufolge soll in den Jahren 2000 und 2001 etwa jeder fünfte BAföG-Empfänger in seinen Förderanträgen bewußt oder unbewußt falsche Angaben gemacht haben. Mehrere tausend Studenten und Schüler seien von den Ämtern inzwischen aufgefordert worden, zu Unrecht erhaltene Beihilfen zurückzuzahlen. Darüber hinaus ermittle die Staatsanwaltschaft gegen zahlreiche BAföG-Empfänger wegen Sozialbetrugs. In mehreren Fällen seien Bußgelder von einigen tausend Euro verhängt worden.

 

Volksbegehren der Klongegner gescheitert

MÜNCHEN. Das bayerische Volksbegehren der ÖDP für die Aufnahme eines Klonverbots in die Verfassung des Freistaats (siehe JUNGE FREIHEIT 23/03) ist gescheitert. Der Anti-Klon-Initiative der Ökopartei droht in Bayern sogar ein Negativrekord: Prognosen zufolge gab es in den letzten fünf Jahren nie weniger Unterschriften für ein Volksbegehren im Freistaat. In München unterstützten die Initiative einen Tag vor Ablauf der Frist knapp ein Prozent der Stimmberechtigten, in Nürnberg nur 0,7 Prozent. In ganz Bayern hätten sich jedoch zehn Prozent der Stimmberechtigten, also etwa 900.000 Menschen in die Listen eintragen müssen.


 
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