© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    25/03 13. Juni 2003

 
WIRTSCHAFT
Demnächst steigende Stromrechnungen
Bernd-Thomas Ramb

Der Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) meldet steigende Strompreise in Deutschland. Im Durchschnitt wird die kommende Stromrechnung um fast zehn Prozent höher ausfallen.

Ursache ist, so VDEW-Präsident Brinker, die steigende Belastung des Strompreises mit Abgaben und Steuern. Mittlerweile liege der Anteil, den der Staat an der Stromrechnung erhält, bei mehr als 40 Prozent. Dazu kommen kostenträchtige Produktionsauflagen. Die Kostensenkungseffekte, die durch die Liberalisierung des Energiemarktes erzielt wurden, sind damit wieder aufgehoben. Der gesunkene Erlösanteil der Elektrizitätswirtschaft hat allerdings zu einem erheblichen Rationalisierungskraftakt geführt. 40.000 Menschen - fast jeder vierte Beschäftigte - verloren ihren Arbeitsplatz.

Die volkswirtschaftliche Bilanz ist verheerend: Abbau von Arbeitsplätzen ohne Senkung des Produktpreises, aber mit erhöhtem Staatsabgaben, die in undurchsichtigen Kanälen versickern. Nutznießer ist eine dreiste Umweltmafia, die unter dem Deckmantel des Naturschutzes ihren Reibach mit "alternativer Energie" macht, vor allem mit Solar- und Windkraftanlagen. Deren Energieeffizienz ist ebenso unstrittig niedrig, wie ihre Umweltschonung zweifelhaft ist. Außerdem wird unverändert die emissionsreiche Verfeuerung von Braun- und Steinkohle staatlich subventioniert. Fossile Brennstoffe liefern mehr als die Hälfte der deutschen Energie. Die umweltfreundlichen und - trotz maßlos überzogener Auflagen immer noch am kostengünstigsten arbeitenden - Kernkraftanlagen sollen dagegen stillgelegt werden. Noch tragen die Atomkraftwerke zu einem Drittel zur gesamten Stromerzeugung bei. Wenn das wegfällt, wird Strom zum Luxusgut.


 
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