© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 25/03 13. Juni 2003 |
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Meldungen Union: "Wir halten am Meisterbrief fest" BERLIN. Führende Unionspolitiker haben sich gegen eine Aufweichung der Handwerksordnung ausgesprochen. "Wir halten am Meisterbrief fest", erklärte CDU-Chefin Angela Merkel letzte Woche bei einem Treffen mit 700 Handwerkern im Bundestag. Die wirtschaftspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Dagmar Wöhrl, warnte vor einem Ausbildungsnotstand, wenn der Meisterzwang keine Bedingung zur Betriebseröffnung mehr wäre. "Deutschland ist ein rohstoffarmes Land. Die Entwicklung des Faktors Humankapital ist eine ganz wichtige Ressource", erklärte die CSU-Politikerin letzte Woche im Deutschlandfunk. "Wir brauchen Maßnahmen, die zu mehr Qualifikation führen, und nicht Maßnahmen, die Qualifikation abbauen". Die Handwerksordnung sei ein Grund für die Leistungsstärke der deutschen Wirtschaft. "Die Meisterprüfung vermittelt immense berufs- und arbeitspädagogische Kenntnisse. Wenn das alles wegfällt, wird nicht mehr ausgebildet", warnte Wöhrl. Der Nutzen von Bildung werde oft unterschätzt. "Deshalb braucht man manchmal auch Pflichten", so Wöhrl. "Die Handwerke bilden im Moment drei Mal mehr aus als die Gesamtwirtschaft."
Weltgrößter Stausee schafft Probleme PEKING. Schon wenige Tage nach der Einweihung des Drei-Schluchten-Staudamms in China (siehe auch JF 24/03, S. 9) haben die Behörden erste Folgeschäden vermeldet. Drei Dörfer unterhalb des Damms seien von Überschwemmung bedroht, weil ein Deich am Jangtse-Strom teilweise eingebrochen sei, erklärte ein Beamter der Provinz Hubei. Die Statik des Deichs sei kollabiert, weil der Wasserpegel des Jangtse nach Schließung der Schleusen plötzlich stark abgefallen sei. Nach fast einem Jahrzehnt Bauzeit hatte vor zwei Wochen die Flutung des weltgrößten Stausees begonnen. Der Wasserpegel sollte pro Tag um vier bis fünf Meter steigen und Mitte Juni einen Stand von 135 Metern erreicht haben. Nach der Zwangsumsiedlung von rund 725.000 Menschen werden 13 Städte und 116 Dörfer im oberen Flußlauf des Jangtse unter Wasser gesetzt. Wegen seiner Kosten von etwa 25 Milliarden Euro und der Folgen für Umwelt und Anwohner ist der Damm umstritten. Die Regierung in Peking argumentiert mit einem verbesserten Hochwasserschutz und sauberer Energiegewinnung, die im August beginnen soll.
Bernhardiner nicht nach Asien verkaufen DORTMUND. Die Welttierschutzgesellschaft (WSPA) hat vor unkontrollierten Verkäufen von Bernhardinern nach Asien gewarnt. Millionen Hunde landeten dort jährlich auf dem Schlachthof. Der Mongolisch-Chinesische Fleischhund gelte in China als Delikatesse. Durch Einkreuzen des Bernhardiners könne die Fleischproduktion enorm gesteigert werden. "Die Nachfrage nach Bernhardinern für die chinesische Fleischindustrie steigt rapide an," erklärte WSPA-Geschäftsführer Martin Riebe anläßlich der "Welt-Hunde-Ausstellung" in Dortmund. "Die Zuchttiere stammen aus Europa. Sie werden - oft ohne Wissen der Züchter - als 'Gebärmaschine' in China mißbraucht." Die Schlachtung der Tiere sei ungeheuer grausam. Die Hunde würden ohne fachgerechte Betäubung getötet. (siehe auch JF 15/01) |