© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    28/03 04. Juli 2003

 
Zitate

"Weniger Kinder bedeuten weniger Wachstum, weniger Wachstum weniger Konsum, weniger Konsum weniger Wohlstand. Mit Migration allein läßt sich dieses Defizit nicht ausgleichen. Für die sozialstaatliche Entwicklung ist ein Klima des Vertrauens grundlegend, sowohl im wirtschaftlichen, im politischen wie im persönlichen Bereich. (...) Wer sich vor dem wirtschaftlichen Absturz fürchtet, wird auch Angst haben, Kinder zu bekommen. Wer keinen Ganztagsplatz vorfindet, wenn Familien- und Berufsarbeit vereinbart werden will, wird sich im Zweifel gegen Kinder entscheiden. (...) Aktive Familienpolitik ist direkte Prävention gegen den Kollaps des Sozialstaats. Dazu zählt auch die Überwindung der Familienfeindlichkeit des Abgaben- und Rentensystems."

Jürgen Gohde, Präsident des Diakonischen Werkes, in der "Frankfurter Rundschau" vom 24. Juni

 

 

"Präsident Putin ist der beste russische Führer seit Zar Alexander II. (...) Putin ist nicht der mächtigste: dieses Stigma gebührt Stalin. Noch ist er der ehrenwerteste: Michail Gorbatschow (...) wird als der Mann in die Geschichte eingehen, der Osteuropa die Freiheit geschenkt hat. Putin ist auch nicht der größte Visionär: Boris Jelzin war verbissen der Liberalisierung verpflichtet. Und niemand könnte Lenin (...) vorwerfen, keine Ideen gehabt zu haben. Aber Wladimir Putin, erst seit drei Jahren an der Macht, hat wahrscheinlich schon mehr getan, um die Freiheit zu festigen und sein Land auf den richtigen Kurs für die Zukunft zu bringen, als jeder andere Führer seit Abschaffung der Leibeigenschaft durch Alexander II."

Michael Binyon, Mitglied der Chefredaktion, in der Londoner "Times" vom 24. Juni

 

 

"Der israelische Geheimdienst hat ja genau gewußt, daß der Irak Saddam Husseins keine ernsthafte Bedrohung ist. Die Bush-Regierung hat Amerika mittels einer Lüge in den Krieg geführt, diesen militärisch gewonnen, ist aber politisch grandios gescheitert. Die Supermacht hat verloren: Freunde, Bündnispartner, Sympathie und Glaubwürdigkeit. (...) Und vergeblich wird man darauf warten, daß sich George W. Bush öffentlich dafür entschuldigt, die Amerikaner und die Welt so gründlich belogen zu haben."

Georg Hoffmann-Ostenhof im Wiener Magazin "Profil" 25/03

 

 

"Wir haben ja alle sehr, sehr deutlich gemacht: bei den Reformen, die wir jetzt auf den Weg bringen ... handelt es sich um Einschnitte bei vielen Bürgerinnen und Bürgern. Daß die Rentnerinnen und Rentner da auch einen Beitrag leisten müssen, das hat der Bundeskanzler schon in seiner Rede am 14. März gesagt und das gilt nach wie vor. Wir werden nicht auskommen, ohne daß sich alle anstrengen, daß alle mithelfen. Dazu gehören auch die Rentnerinnen und Rentner. (...) Davon gehe ich aus, daß wir auf jeden Fall nächstes Jahr eine Null-Runde haben werden."

Katrin Göring-Eckardt, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, im Interview mit dem Deutschlandfunk vom 26. Juni


 
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