© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    29/03 11. Juli 2003

 
Meldungen

Amazonas-Urwald ist in höchster Gefahr

BRASILIA. Der Amazonas-Urwald ist in höchster Gefahr. Laut aktuellen Satellitendaten der brasilianischen Weltraumbehörde Instituto Nacional de Pesquisas Espaciais (INPE) sind im Jahr 2002 über 25.000 Quadratkilometer des Regenwaldes gerodet worden - 40 Prozent mehr als 2001. Auf den gerodeten Waldflächen wird zumeist Soja angebaut. "Eigentlich sollte die Rodung im südlichen Amazonasgebiet zurückgehen anstatt zu wachsen", kritisierte Mario Monzoni von der Umweltorganisation Amigos da Terra letzte Woche. Gründe für die rasche Zerstörung des Waldes lägen darin, daß Soja für Tierfutter den Bauern relativ große Gewinne verspricht und für einen Aufwärtstrend in der brasilianischen Handelsbilanz sorgt. Die brasilianische Umweltministerin Marina da Silva erklärte, es fehle an Geld, um die Wälder zu schützen und die Brandroder zu belangen. Die Urwälder Amazoniens beherbergen schätzungsweise 30 Prozent aller auf der Erde vorkommenden Tier- und Pflanzenarten. In den vergangenen 15 Jahren wurden insgesamt etwa 243.000 Quadratkilometer des Regenwaldes gerodet.

 

Bauverbot für Flutgebiete geplant

BERLIN/DRESDEN. Aufgrund des Elbehochwassers 2002 plant die Bundesregierung ein Bauverbot in Überschwemmungsgebieten. "Wenn wir in Zukunft Schäden vermeiden wollen, müssen wir sicherstellen, daß in hochwassergefährdeten Gebieten keine neuen Bau- und Gewerbegebiete mehr ausgewiesen werden", erklärte Bundesumweltminister Jürgen Trittin letzten Samstag in Dresden. Schäden wie im sächsischen Röderau-Süd bei Riesa, wo ein Neubaugebiet bei der Elbflut überschwemmt wurde, wären absolut vermeidbar, sagte Trittin (siehe JF 50/02). Außerdem kritisierte der Grünen-Politiker Großbauvorhaben in einem Kölner und den Neubau von 300 Eigenheimen in einem Dresdener Überschwemmungsgebiet. Damit würden heute die Hochwasserschäden von morgen produziert.

 

Franz Alt verläßt den Südwest-Rundfunk

STUTTGART. Der Journalist und Umweltaktivist Franz Alt verläßt Ende Juli den Südwest-Rundfunk (SWR) und geht in den Ruhestand. Der dann 65jährige Alt übernahm 1972 die Modera-tion der Fernsehsendung "Report Baden-Baden". Ab 1992 leitete er die Zukunftsredaktion des Südwestfunks und von 1997 bis 2000 zusätzlich das Magazin "Querdenker" in 3sat. Anschließend leitete er das 3sat-Magazin "Grenzenlos", das am 18. Juni letztmalig ausgestrahlt wurde. "Franz Alt war ein 'Unbequemer', mit dem man jederzeit rechnen konnte und mußte", erklärte SWR-Intendant Peter Voß zum Fernsehabschied des ehemaligen CDU-Mitglieds. Die Arbeit von Franz Alt wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter Solarpreise für Publizistik und der Menschenrechtspreis "Award 2003". Zum Thema Umweltschutz verfaßte er die Bücher: "Die Sonne schickt uns keine Rechnung - Die Energiewende ist möglich" (Piper-Verlag) und "Das ökologische Wirtschaftswunder - Arbeit und Wohlstand für alle" (Aufbau-Verlag). Zuletzt erschien das Buch "Krieg um Öl oder Frieden durch die Sonne" (Riemann-Verlag, siehe JF 43/02). Alt schrieb auch mehrere Artikel für die JUNGE FREIHEIT, zuletzt in JF 22/03.


 
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