© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    29/03 11. Juli 2003

 
Zitate

"Man muß schon ein gewisses Verständnis dafür haben, daß die israelische Regierung versucht, die nicht zu rechtfertigenden terroristischen Selbstmordattentate mit harten und abschreckenden Mitteln zu verhindern. Andererseits ist die Situation in Israel aber auch nicht völlig unvergleichbar mit anderen Krisenherden. So gibt es etwa auch in Tschetschenien Selbstmordanschläge. Wir Europäer gestehen Rußland nicht das Recht zu, mit allen Mitteln auf diese Bedrohung zu reagieren. Es wäre schwer zu erklären, warum Israel auf einen bloßen Verdacht, der von keiner unabhängigen Instanz überprüft ist, bei nicht unmittelbarer Gefahr töten darf, andere Staaten in ähnlichen Situationen aber nicht. Man sollte auch nicht vergessen, welche Auswirkung eine Befugnis hätte, ohne das Vorliegen einer unmittelbaren Gefahr töten zu dürfen."

Prof. Dr. Georg Nolte, Direktor des Instituts für Völkerrecht der Uni Göttingen, im Interview mit "tages-schau.de" vom 2. Juli

 

 

"Auf eine seltsame Weise ist diese (Bush-)Regierung nicht 'neo-konservativ', sondern überhaupt nicht konservativ. Sie hat eine geradezu radikale Ansicht von ihrer eigenen Macht zur Veränderung, vor allem im Nahen Osten. Das würde man von einer konservativen Regierung ja nicht erwarten; das ist vielmehr die Wiederauferstehung einer liberalen, internationalen Politik, wie man sie von Roosevelt bis Johnson kannte. Und wenn Bush wiedergewählt wird, dann wird das verstärkt weitergehen. Ich glaube auch nicht, daß Bush und seine Leute dumm und uninformiert sind. Sie sind eher 'true believers' - was gefährlicher sein kann. (...) Amerika wird sich aufgrund seiner militärischen Überlegenheit vorbehalten, wie es mit dem Rest der Welt umgeht."

Richard Pells, US-Historiker, im Wiener "Standard" vom 28. Juni

 

 

"Jenseits der englischen Klassengesellschaft hat sich eine neue Schicht gebildet, die nur noch Shopping im Sinn hat. Unser Film schildert eine Seuche, die ganz England ausrottet, übrig bleiben vor allem Berge von Schoko-Riegeln und Coca-Cola-Dosen. In gewisser Weise habe die Einkaufszentren die Kirchen abgelöst. Heute geht man einkaufen, anstatt zu beten."

Danny Boyle, britischer Regisseur, über seinen Kinofilm "28 Days Later" in der Zeitschrift "Moviestar" 4/03

 

 

"Die Partei hat an gesellschaftlichem Stellenwert verloren. Sie strahlt politisch und kulturell nicht mehr aus, daß sie die gesellschaftlichen Veränderungen zur Kenntnis nimmt. Sie benimmt sich wie vor zehn Jahren ..."

Gregor Gysi, PDS-Politiker, in einem Interview mit der "taz" vom 5./6. Juli

 

 

"Familienfeste sind bekanntlich überall gefährlich, ganz bestimmt aber bei den Wagners. Denn diese Sippschaft war schon immer ein besonders skurriler Haufen."

Wolfgang Wagner, Enkel Richard Wagners und Leiter der Festspiele in Bayreuth, in einem "Spiegel"-Interview vom 7. Juli


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen