© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    30/03 18. Juli 2003

 
Zitate

"Nachdem nun Friedmans Vergehen rechtmäßig festgestellt worden ist, sollten sich auch all jene, die die Medienberichterstattung generell als antisemitische Kampagne bezeichnet haben, fragen, ob sie nicht übers Ziel hinausgeschossen sind. (...) Aber auch in der Medienberichterstattung wurde ein Aspekt kaum beleuchtet, der den Fall Friedman erst ins Rollen gebracht hat: daß Frauen aus Osteuropa zur Prostitution gezwungen werden und Prominente sie diskret ordern können. Das ist der eigentliche Skandal."

Alexandra Föderl-Schmid, Deutschland-Korrespondentin, im Wiener "Standard" vom 9. Juli

 

 

"Friedmans Entscheidung, den Strafbefehl der Berliner Staatsanwaltschaft zu akzeptieren, ist nicht überraschend: Nur so konnte der Fernsehmoderator eine Hauptverhandlung vermeiden, in der Zeugen gehört und weitere Details über sein Leben jenseits des schönen Scheins ausgebreitet worden wären. (...) Es bleibt die Erkenntnis, daß Männer zu Prostituierten gehen, von denen sie eigentlich wissen müßten, daß die nicht freiwillig ihren Körper verkaufen."

Cathrin Kahlweit, Frauenrechtlerin und Publizistin, in der "Süddeutschen Zeitung" vom 9. Juli

 

 

"Wer Jürgen Möllemanns furchtbaren Suizid als Privatangelegenheit eines'Quartalsirren' abtut, verkennt in zynischer Weise den öffentlichen Schaden für die Politik, der von dieser Verzweiflungstat ausging und der eine öffentliche - wohlbemerkt: freidemokratische - Konsequenz velangt. Wo bleibt die gemeinsame Initiative der Ehrenvorsitzenden Scheel, Genscher und Lambsdorff, den mitgegangenen FDP-Vorsitzenden Westerwelle zum längst fälligen Rücktritt zu bewegen? (...) Auch wenn man diese Partei nicht einmal mehr mit der Pinzette anfassen möchte - es bleibt der stille Triumph der Schnarchsäcke über die Spaßdeppen, gediegen gegen schräg, 6 statt 18."

Norbert Seitz in "Die Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte", 7/8 2003

 

 

"Was der Krieg im Irak bewirkt hat, ist nämlich das Auseinanderbrechen der großen globalen Koalition gegen den Terrorismus, die nach dem 11. September entstanden war. Unter dem Strich sind wir jetzt weniger in der Lage, den weltweiten Terrorismus zu bekämpfen, als vor dem Angriff gegen den Irak. Der Westen wäre ein sichererer Ort, wenn wir diese immense, breite, mächtige und starke globale Koalition gegen Terrorismus zusammengehalten hätten."

Robin Cook, britischer Ex-Außenminister, im Interview mit dem österreichischen Magazin "Profil" 28/03

 

 

"Wir wollen anfangen an dem Ende, wo es juristisch, rechtlich und praktisch wirklich ein Problem gibt. Das ist nämlich die Frage der Inländerdiskriminierung und der Europafestigkeit unserer Wirtschaftsordnung im Bereich des Handwerks."

Dieter Philipp, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, im Interview mit dem Deutschlandfunk vom 11. Juli


 
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