© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    31-32/03 25. Juli / 01. August 2003

 
Meldungen

Erneut Anschlag auf Burschenschaft

HAMBURG. Noch unbekannte Täter haben am vergangenen Wochenende einen Anschlag auf das Haus der Hamburger Burschenschaft Germania verübt. Kurz nach Mitternacht hatten sich etwa 30 Vermummte dem Gebäude im Hamburger Stadtteil Winterhude unbemerkt genähert. Kurz darauf flogen Steine, Farbbeutel und andere Wurfgeschosse, darunter auch Einweggläser mit einem Farb-Säure-Gemisch, auf die Fenster des Verbindungsgebäudes. Dieses Gemisch hatte es in sich. Holzleisten sowie das Emailleschild wurden unter der Säure regelrecht "weggebrannt", wie der Fechtwart der Verbindung, Jürgen Garasel, gegenüber der jungen freiheit bestätigte. Er zählte insgesamt "etwa 24 Treffer" am Gebäude. Weiter errichteten die Täter Barrikaden aus Absperrgittern und Müllcontainern, die sie entzündeten. Die Hamburger Burschenschaft wurde nicht zum ersten Mal zur Zielscheibe mutmaßlicher Linksautonomer. Bereits 1996 flogen Steine und Farbbeutel auf das Verbindungshaus. Seinen Höhepunkt fand der Terror im Jahr 2001, als zwei Schüsse auf das Haus abgegeben wurden - bis heute konnten die Täter nicht ermittelt werden.

 

Hessen: Aktionen gegen Graffiti-Schmutz

WIESBADEN. Hessens Innenminister Volker Bouffier hat in Hanau ein Modellprojekt zur Bekämpfung von Graffiti-Schmierereien vorgestellt. Anläßlich des Landesaktionstages der Hessischen Polizei gegen Graffiti und Vandalismus forderte der Minister, die Täter sollten selbst zwangsweise an der Reinigung der beschmierten Flächen beteiligt werden. "Die jugendlichen Täter sollen merken, welchen Schaden sie anrichten, und auch selbst mithelfen, die Schmierereien wieder zu beseitigen", sagte Bouffier. Der Aktionstag steht unter dem Motto "Wer schmiert und sprüht, der putzt und zahlt". Weiter warnt der Innenminister davor, Graffiti-Schmierereien als reine Jugendstreiche abzutun: "Illegale Graffiti beschädigen privates und öffentliches Eigentum, verursachen Millionenkosten und reduzieren zudem das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger." Die Gesamtschadenshöhe bezifferte die Landesinnenbehörde auf etwa 2,4 Millionen Euro.

 

BGS-Razzia bei Graffiti-Sprayer

FLENSBURG. In der Flensburger Innenstadt wurde die Wohnung eines stadtbekannten Graffiti-Sprayers durch Polizeibeamte des Bundesgrenzschutzes sowie Beamte der Flensburger Kriminalpolizei durchsucht. Der Mann sei mehrerer Sachbeschädigungen an Kurswagen der Deutschen Bahn verdächtig. Der BGS hatte die Durchsuchung der Wohnung angeregt, und die Staatsanwaltschaft Flensburg hatte die richterlichen Durchsuchungsbeschlüsse beantragt. Der Beschuldigte wurde in seiner Wohnung angetroffen. Die Schadenshöhe kann erst nach Zuordnung und Abschluß der polizeilichen Ermittlungen beziffert werden.


 
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