© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    31-32/03 25. Juli / 01. August 2003

 
Meldungen

Führend bei Optik, schwach bei Biotechnik

DÜSSELDORF. Laut einer Studie des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) liegen deutsche Wissenschaftler und Unternehmen bei sechs von zehn Hochttechnologiesparten international im Spitzenfeld. In den Bereichen Optik, Klimaschutz und Nachhaltigkeitstechnik hat Deutschland eine führende, bei Nanotechnologie, Sensorik und Verkehrstechnik eine gute Marktstellung. "In wenigen Jahren werden 30 Prozent der Elektronik durch optische Systeme ersetzt. Die deutsche Laser- und Optikindustrie ist weltweit führend und sucht 10.000 Fachkräfte", erklärte VDI-Direktor Willi Fuchs dem Magazin Focus. Eine Vorreiterrolle bestehe in der Automobiltechnik. "In 20 Jahren wird ein Viertel der weltweit produzierten Fahrzeuge von einer Brennstoffzelle angetrieben." Kritisch sei die Lage der IT-Branche: "Den Start in das Informationszeitalter haben die Deutschen schlichtweg verschlafen. US-Firmen dominieren", so Fuchs. Dramatisch sei die Lage der Biotechnologie, die 2002 weltweit um 15 Prozent wuchs, in Deutschland aber um drei Prozent schrumpfte. "Biotechnik wird emotional mit Embryonenforschung gleichgesetzt und abgelehnt", klagte VDI-Experte Volker Wanduch. "In diesem Klima gründet kein Wissenschaftler ein Unternehmen."

 

Häuslich-Konservative gehen oft zu Fuß

BERLIN. Soziale Situation, Wertorientierungen und Normen bestimmen das Verkehrsverhalten in der Freizeit und die daraus resultierende Umweltbelastung. Dies ist das Ergebnis der Studie "Mobilitätsstile in der Freizeit - Minderung der Umweltbelastungen des Freizeit- und Tourismusverkehrs" des Umweltbundesamtes. Die "überwiegend Fun-Orientierten mit ausgeprägtem Spaß- und Erlebnisbedürfnis" liegen mit einem Freizeit-Verkehrsaufwand pro Woche und Person von 82 Kilometer (Pkm) um 40 Prozent über dem Durchschnitt aller Gruppen, während die "sozial Benachteiligten" mit 35 Pkm die geringsten Strecken zurücklegen. Mobilität bedeutet jedoch nicht zwingend Autoverkehr: Obwohl die "Traditionell-Häuslichen mit traditionalen Wertorientierungen" mit 48 Prozent einen hohen Freizeitanteil am Gesamtverkehrsaufkommen (Anzahl der Wege) haben, verursachen sie die geringste Umweltbelastung aller untersuchten Gruppen, da sie kürzere Wege zurücklegen und überdurchschnittlich oft zu Fuß gehen.

 

Einwanderer wollen am Wohlstand teilhaben

KÖLN. Der Wunsch nach Wohlstand ist der Hauptgrund für die massive Zuwanderung nach Westeuropa. "Es geht sicherlich darum, materiellen Wohlstand zu erwerben und daß es in dem Land, aus dem man auswandert, nicht die materiellen Voraussetzungen gibt, die man sich wünscht und daß man sich dort keine Existenz aufbauen kann", erklärte Bernd Hemingway, Direktor der internationalen Organisation für Migration, letzte Woche im Deutschlandfunk. Deutschland habe eine jährliche Zuwanderungsrate von 150.000 bis 200.000 Menschen, erläuterte Hemingway.


 
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