Strategie ist laut Duden ein "genau geplantes Vorgehen". Der Urlaub der Redaktionsmitarbeiter mußte auch ganz strategisch festgelegt werden, weshalb bereits im Februar ein großer Plan kursierte, auf dem jeder Mitarbeiter seinen Urlaub eintragen sollte - wohl um zu vermeiden, daß nach der Sommerpause eine Handvoll alleingelassene Redakteure über zwanzig Seiten fluchen.

Doch jedem Strategen dürfte schon einmal aufgefallen sein, daß Pläne zumeist anders realisiert werden als vorgesehen. So wurde der Urlaubsplan schon Wochen vor der Doppelnummer nicht mehr gesichtet, und nach Gesprächen unter Kollegen (oder anhand des freien Arbeitsplatzes) festgestellt, wer wann in den Ferien ist. Da geschieht es, daß gut erholte Mitarbeiter sich erst am Redaktionstisch treffen und dort das Fehlen ihrer Kollegen bemerken - mehrere hundert elektronische Briefe pro Nase und stapelweise Papier verhinderten einen vorzeitigen Austausch.

Falls Sie also in dieser Ausgabe mehr Fehler bemerken, als vertretbar sind, so sehen Sie es uns nach: Nicht nur, daß das Thermometer bald seine Grenze nach oben zu sprengen scheint; es fehlen neben den Kollegen Bäkermann, Schwarz und Stein auch Silke Lührmann. Vielleicht kriegen wir das im nächsten Jahr besser hin - mit der Strategie. Steffen Königer