© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    34/03 15. August 2003

 
Meldungen

Sorge um Versorgung frühgeborener Kinder

MESCHEDE. In einem offenen Brief an Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt haben die Christdemokraten für das Leben (CDL) ihre Besorgnis über die künftig eingeschränkte Versorgung frühgeborener Kinder dokumentiert. Im Rahmen der geplanten Einsparungen im Gesundheitswesen ist aktuellen Berichten zufolge im Katalog der sogenannten Fallpauschalen für Kinder, die bei ihrer Geburt weniger als 500 Gramm wiegen, keine Vergütung medizinischer Leistungen mehr vorgesehen. Auch bei Frühgeborenen mit einem höheren Geburtsgewicht sollen drastische Einschnitte anstehen. Die CDL-Bundesvorsitzende Mechthild Löhr stellte in ihrem Schreiben an die Ministerin heraus, daß es bei der Versorgung Frühgeborener nicht um Luxus- oder Bagatellbehandlungen, sondern um den elementaren Bereich des Lebens und der medizinischen Versorgung überhaupt gehe. Hier Einschnitte vorzunehmen bedeute konkret, einen großen Prozentsatz der Frühchen, die mit einer guten medizinischen Versorgung eine realistische Überlebenschance hätten, in den Tod zu schicken oder der Gefahr einer Behinderung auszusetzen. Zudem verdeutlichte Löhr, daß sich die Politik solche Weichenstellungen auch angesichts der dramatischen demographischen Entwicklung nicht erlauben könne. Es müsse vielmehr im Gegenteil alles getan werden, damit es in Deutschland wieder mehr Kinder gebe und damit letztlich auch zukünftige Beitragszahler für die sozialen Sicherungssysteme. Einsparungen im medizinischen Bereich, die Frühgeborenen die Chance auf ein gesundes Leben nähmen, seien nicht nur ethisch und rechtlich inakzeptabel, sondern rechneten sich auch rein volkswirtschaftlich nicht. Kosten für das Leben von Kindern seien dringend notwendige Investitionen in die Zukunft unserer Gesellschaft.

 

Libeskind gestaltet Militärmuseum

DRESDEN. Der internationale Stararchitekt Daniel Libeskind gestaltet den Umbau des Militärhistorischen Museums in Dresden. Das bestätigte Bundeswehrsprecher Oberstleutnant Geier. Danach erhielt der gebürtige Pole gemeinsam mit einem Stuttgarter Architektenbüro den Zuschlag. Wie Geier mitteilte, hatte sich Libeskind mit einem Entwurf auf eine entsprechende Ausschreibung der Bundeswehr beworben. Der Umbau des Haupthauses beginne Mitte 2004 und werde spätestens 2008 abgeschlossen sein. Das Geld für den Umbau sei vom Haushalts- und Verteidigungsausschuß des Bundestages abgesegnet worden. Geplant ist, daß das Museum die militärhistorische Leitausstellung der Bundeswehr wird - jedoch nicht als reine Militärtechnikschau. Libeskind will den Angaben zufolge in den Bau einen pfeilartigen Einschnitt integrieren. Das Berliner Architekturbüro von Libeskind hatte unter anderem das Jüdische Museum in Berlin geplant und den Zuschlag für den Bau des neuen Welthandelszentrums in New York erhalten.


 
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