© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    35/03 22. August 2003

 
Meldungen

Stoiber unterstützt Vertriebenenzentrum

BERLIN. Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) hat sich ausdrücklich für Berlin als Standort für ein "Zentrum gegen Vertreibung" ausgesprochen. "Die Erinnerung an einen so gewaltigen Vorgang wie die Vertreibung von zwölf Millionen Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg und an die rund zwei Millionen Deutschen, die während der Vertreibung starben, gehört in die deutsche Hauptstadt nach Berlin", so der CSU-Vorsitzende. Bundeskanzler Gerhard Schröder müsse nachdrücklich widersprochen werden, wenn er das bestreite. Schröder hatte sich gegen ein solches Zentrum in Berlin ausgesprochen. Denn damit liefe man Gefahr, das Unrecht, das Deutschen widerfahren sei, in den Vordergrund der Debatte über Vertreibung zu stellen. Stoiber erklärte dagegen, es sei legitim und selbstverständlich, daß ein Volk der eigenen Opfer gedenke: "Auch die Vertreibung und das Leid der Vertriebenen müssen ihre Platz im deutschen und europäischen Geschichtsbewußtsein haben."

 

Ex-Expo-Beauftragter muß aussagen

KIEL. Der Auslöser der Kieler Filz-Affäre, Karl Pröhl, hat sich vor dem Untersuchungsausschuß als Opfer präsentiert. Es habe ein Zusammenspiel von Staatsanwaltschaft und Staatskanzlei gegeben, um die Öffentlichkeit gezielt falsch über ihn zu informieren, sagte der frühere schleswig-holsteinische Expo-Beauftragte. Der Ausschuß soll prüfen, ob die Landesregierung unter Ministerpräsidentin Heide Simonis von Nebentätigkeiten Pröhls gewußt und Einfluß auf die Verkaufsverhandlungen des Kieler Schlosses an die Hamburger Immobilienfirma B&B von Falk Brückner genommen hat. "Ich bewerte die verschiedenen Strafanzeigen gegen mich als Versuch, mich mundtot zu machen", erklärte Pröhl, der gemeinsam mit seinem Anwalt vor dem Ausschuß erschien. Die Staatsanwaltschaft habe viele Punkte aus dem Haftbefehl in der Anklage nicht aufrechterhalten. Er räumte ein, die Anträge auf Nebentätigkeiten oberflächlich behandelt und auch erst sehr spät gestellt zu haben.

 

Opfergedenken: 

Eine kleine Abordnung der "Republikanischen Jugend" Berlin-Brandenburg, der Jugendorganisation des Landesverbandes der Republikaner, gedachte am 13. August des 42. Jahrestages des Mauerbaus. An der Peter-Fechter-Stele (li.) in Berlin-Mitte legte der Verband ein Blumengebinde nieder, zwei Redner hielten kurze Ansprachen.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen