Neues Institut für Anti-Terror-Analysen

ESSEN. Mit einem neuartigen Terrorismus-Institut in Essen wollen deutsche Experten eine Plattform für die wissenschaftliche Analyse der wachsenden Terror-Gefahren vor allem durch islamistische Gruppen schaffen. Als Hauptziel des Instituts für Terrorismusforschung und Sicherheitspolitik (IFTUS), das am 4. September seine Arbeit aufnehmen soll, nannte dessen Direktor Rolf Tophoven am Montag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP die Bündelung von Fachkompetenz bei der Auseinandersetzung mit Hintergründen und Erscheinungsformen des internationalen Terrorismus. Dazu will das unabhängige Institut künftig unter anderem einen achtseitigen Informationsdienst herausgeben, in dem ausgewiesene Fachleute viermal im Jahr zu den Themenkomplexen Terrorismus und innere Sicherheit Stellung nehmen.

Meinhof-Gehirn: Ende der Ermittlungen

TÜBINGEN. Die Staatsanwaltschaft hat das Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit dem Verbleib des Gehirns von Ulrike Meinhof gegen den früheren Direktor des Instituts für Hirnforschung an der Universität Tübingen eingestellt. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, war der Mediziner Jürgen Peiffer Gutachter im Todesermittlungsverfahren um den Tod der im Jahre 1976 in Untersuchungshaft durch Selbstmord verstorbenen Terroristin Ulrike Meinhof. Deren Tochter hatte ihm wegen seines Umgangs mit dem obduzierten Gehirn der Verstorbenen strafbares Verhalten, insbesondere Störung der Totenruhe, vorgeworfen.

Türkischer Extremist angeklagt

BERLIN. Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen einen mutmaßlichen Führungsfunktionär der türkischen linkextremistischen Gruppierung Devrimci Sol (DHKP-C) erhoben. Wie die Behörde am Freitag letzter Woche in Karlsruhe mitteilte, wurde die Anklage vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf eingereicht, das jetzt über die Eröffnung der Hauptverhandlung entscheiden muß. Dem 34 Jahre alten Türken Sahhaydar D. aus Bielefeld wird Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zur Last gelegt. Von 1997 bis 1999 soll er der Führungsspitze der DHKP-C in Deutschland angehört und das Gebiet Bielefeld geleitet haben.

CSU will Nationalgarde für Deutschland

MÜNCHEN. CSU-Chef Edmund Stoiber hat die Einführung einer deutschen Nationalgarde vorgeschlagen. Diese nach US-amerikanischem Vorbild einzurichtende Garde solle im Rahmen der Terrorabwehr eingesetzt werden, vor allem zum Schutz von Flughäfen oder Bahnhöfen. Das sagte Stoiber der Welt am Sonntag. Die Bundeswehr wird nach Ansicht des bayerischen Ministerpräsidenten künftig mehr als bisher aus Berufs- und Zeitsoldaten bestehen. Um eine Nationalgarde zu installieren, müßte die Verfassung geändert werden.