© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    36/03 29. August 2003

 
Meldungen

"Benehmen" bald Schulfach im Saarland

SAARBRÜCKEN. Der saarländische Bildungsminister Jürgen Schreier (CDU) will den jungen Schülern künftig "Anstand und Benehmen" beibringen. Das "gute Benehmen" soll in Grundschulen und zum Beginn der weiterführenden Schulen gelehrt werden. Schreier sagte, Tugenden wie Höflichkeit, Ordnung, Pünktlichkeit, Pflichtbewußtsein und Fleiß dürften nicht länger negativ besetzt werden. Um die Sozialkompetenzen der Schüler aufzubauen, müßten diese Werte rehabilitiert werden. Eine Arbeitsgruppe solle demnächst die "Benimmbausteine" für den Unterricht erarbeiten. SPD und GEW haben die Ankündigung von Kultusminister Schreier, Benimm und Anstand auf den Stundenplan der Schulen zu setzen, kritisiert. Der SPD-Bildungsexperte Reiner Braun forderte statt dessen Änderungen im Schulsystem. Soziale Umgangsformen seien besser in Ganztagsschulen zu erlernen. In den Halbtagsschulen würden die gesamte Zeit für den Fachunterricht benötigt. Außerdem müsse man weg vom Frontal- und hin zum Projektunterricht. Nach Ansicht der GEW sind die 500 fehlenden Lehrer das wirkliche Problem.

 

Weitere sorbische Schule muß schließen

CROSTWITZ. Die sorbische Mittelschule in Crostwitz muß höchstwahrscheinlich schließen. Eine entsprechende Entscheidung des Kultusministeriums bestätigte das Verwaltungsgericht Dresden. Ein Antrag von Schülern und Eltern auf Gewährung von vorläufigem Rechtsschutz wurde abgelehnt. Von der Schließung sind 49 Schüler betroffen. Den Betroffenen bleibt jetzt noch die Möglichkeit, Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht in Bautzen einzulegen. Zur Begründung erklärte das Gericht, die Vorschriften in Sachsen verlangten von allen Mittelschulen mindestens zwei Parallelklassen. In Crostwitz gebe es aber viel zu wenig Schüler dafür. Auch in Zukunft werde sich an der Zahl der Einschulungen voraussichtlich nichts ändern. Deshalb sei die Schließung gerechtfertigt. Daran änderten auch die Regelungen zum Schutz der sorbischen Sprache nichts.

 

Immer mehr Schüler sind bewaffnet

BREMEN. Acht Prozent der Schüler der Sekundarstufe I in Bremen bringen manchmal oder sogar regelmäßig Waffen in die Schule mit. Dabei reicht ihre Bewaffnung vom einfachen Messer über Schlagringe bis zur scharfen Schußwaffe, wie eine am Montag in der Hansestadt vorgestellte repräsentative Schülerbefragung der Universität Bremen ergab. Laut der Studie betrachten fast 90 Prozent der Schüler der 7. bis 10. Klassen den Einsatz von Gewalt zur Selbstverteidigung als legitim. Immerhin rund fünf Prozent der Schüler gaben sogar an, sich gewalttätige Aktionen ohne Anlaß vorstellen zu können - "zum Spaß", "zum Abreagieren" oder weil es "einfach passiert".

 

Geburtenhoch fällt ins Sommerloch

BERLIN. In den Monaten Juli und August liegt die Zahl der Geburten mit jeweils neun Prozent der jährlichen Geburten am höchsten, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. 66.376 Kinder erblickten demnach im Juli 2001 das Licht der Welt, im August waren es 65.577 Kinder. Nur unwesentlich geringer sind die Geburtszahlen im September, der allerdings auch einen Tag kürzer ist als die beiden Vormonate. Am geringsten seien die Geburtenzahlen in den Monaten November und Dezember mit Werten um 57.000. Während sich die geburtenschwächsten Zeiten über die vergangenen fünf Jahrzehnte hinweg kaum verändert haben, sind die Sommermonate erst seit Beginn der achtziger Jahre die geburtenstärksten, wie die Statistiker aus Wiesbaden mitteilten.


 
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