© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    36/03 29. August 2003

 
Meldungen

Munchs "Schrei" soll vor Verfall gerettet werden

OSLO. Mit 50 Millionen Kronen (6 Millionen Euro) aus dem Osloer Stadtsäckel soll die Sammlung des Munch-Museums mit Meisterwerken wie "Der Schrei" vor dem Zerfall bewahrt werden. Wie die Zeitung Aftenposten berichtete, hat der Stadtrat zwölf Millionen Kronen direkt für die Konservierung der Werke des Malers Edvard Munch (1863-1944) zur Verfügung gestellt und den Rest zur Neugestaltung des Museums. Die Geldspritze des Stadtrates gilt als letzte Rettung für mehrere weltweit bekannte Bilder, darunter neben "Der Schrei" auch "Pubertät". Die hohe Luftfeuchtigkeit in der Stadt am Oslofjord setzte den Werken nach Angaben des Museums besonders hart zu, weil Munch die matte Oberfläche seiner Bilder beibehalten wollte und sie deshalb nicht versiegelte. Bei "Pubertät" löst sich die Leinwand bereits so stark auf, daß das Bild nur noch flach liegend in einer Schutzhülle aufbewahrt werden kann. Auch Monumentalwerke wie "Die Sonne" und "Alma Mater", die in der Aula der Universität Oslo hängen, sollen durch Konservierungsarbeiten für die Nachwelt bewahrt werden. Die Sammlung des Munch-Museums umfaßt etwa 24 000 Kunstwerke Munchs, dazu Fotografien, Bücher, Möbel und andere Gegenstände. Im Oktober wird es sein 40jähriges Bestehen feiern.

 

Frühwerk von Gottfried Benn wiederentdeckt

BREMEN. Mit deutlicher Reserviertheit hat die Gottfried-Benn-Gesellschaft auf die Wiederentdeckung eines erstmals 1911 in der Frankfurter Zeitung veröffentlichten Prosatextes des damals 25jährigen Medizinstudenten Benn reagiert. Bei dem Stück "Unter der Großhirnrinde" handle es sich um einen "ziemlich schwacher Text", erklärte Joachim Dyck, Vorsitzender der Benn-Gesellschaft in Bremen. "Er ist nicht hart genug formuliert, es sind noch keine, wie Benn sagen würde, Diamanten auf der Schneide", sagte der emeritierte Literaturprofessor. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Nachfolgerin der Frankfurter Zeitung, hatte den Text vergangenen Freitag in ihrem Feuilleton gedruckt und als eine "literarische Sensation" gefeiert. Auf den, soweit bekannt, ersten Prosatext des deutschen Schriftstellers (1886-1956) war nach FAZ-Angaben der Londoner Literaturwissenschaftler Andreas Kramer gestoßen.

 

Meisterwerke aus Tokio in Bonner Museum

BONN. Mit einer Auswahl von 117 der bedeutendsten Kunstwerke des Nationalmuseums in Tokio präsentiert die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn von diesem Freitag an bis zum 26. Oktober unter dem Titel "Japans Schönheit, Japans Seele" eine Auswahl an klassischer japanischer Kunst, wie sie bisher noch nie in diesem Umfang außerhalb Japans zu sehen war. Die Ausstellung umfaßt einen Zeitraum von der zweiten Hälfte der Muromachi-Periode (15. Jahrhundert) bis zur frühen Edo-Periode (frühes 18. Jahrhundert). Gezeigt werden unter anderem Nationalschätze der japanischen Zen-Malerei, Objekte der frühen Tee-Zeremonie sowie zahlreiche Kalligraphien, dazu kostbare Exponate des traditionellen No-Theaters mit seinen weltberühmten Masken und Gewändern. Die Bushi-Krieger sind durch ihre Rüstung sowie das Schwert vertreten. Unter den Klingen, die als Kunstwerk und lebende Seele betrachtet werden, befinden sich die "Han'nya Nagamitsu", die als Nationalschatz nur höchst selten außerhalb Japans zu sehen sind.

 

Sprach-Pranger

"Airday"

Bezeichnung für den Tag der offenen Tür des Marinefliegergeschwaders 2 am 24. August in Eggebek


 
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