© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 36/03 29. August 2003 |
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Zitate "Waren die Sechziger-Jahre-Intellektuellen noch wandelnde Bibliotheken, so unterwerfen sich ihre Epigonen einer freiwilligen Zensur, die fast alles außerhalb der eigenen Wohlfühlliteratur ausblendet. Der ideelle Gesamtlinke von einst war ein kettenrauchender Bücherwurm, der eine Aura geistiger Übermacht um sich verbreitete. (...) Heute trifft man in den sich links dünkenden Kreisen zwar auf kulturell überaus rührige Theaterbesucher, Feinschmecker, Wein- und Kunstkenner. Genauere Kenntnisse aus Politik und Ökonomie werden dort jedoch für unnötig gehalten. Man fühlt sich über solche profanen Dinge erhaben. Es geht unter allgemeinen Kopfnicken durch, wenn ein mehrfach Grimme-Preis-gekrönter Drehbuchautor alle Maßstäbe verlierend erklärt: 'Wir leben in einer Zeit, in der der Faschismus des Profits überhand nimmt.' Arroganz ersetzt Analyse." Michael Miersch in der "Literarischen Welt" vom 23. August
"Da ging es um den EU-Beitritt der Türkei, und es geht bei uns um eine Art Intoleranz gegen das Eigene. Ich habe angemerkt, daß ganze Viertel unserer Städte aus dem klassisch-abendländischen Europa ausgetreten sind (...) Toleranz, die das Eigene nicht schätzt, ist eine Form von Gleichgültigkeit. Die ist mir zuwider." Peter Gauweiler, CSU-Bundestagsabgeordneter, im Interview mit der "Bonner Rundschau" vom 19. August
"Es wurde wirklich festgehalten an diesem Waffenstillstand. Die Israelis haben es ja nicht vom ersten Tag - bis vorgestern haben sie gehandelt wie vorher, und Scharon hat immer gesagt, wir halten uns nicht an diesen Waffenstillstand, das ist ja eine Sache der Palästinenser. Natürlich ist das ja eine Sache der Palästinenser, aber die Israelis müssen ja auch irgendwas tun, um den Ministerpräsidenten Abbas zu unterstützen. Wenn sie jetzt immer so viele verschiedene Schwierigkeiten in seinen Weg legen, dann kann er auch nichts tun. Sein Erfolg liegt ja nicht an Arafat oder an den Palästinensern, sein Erfolg liegt ja auch an den Israelis, ob sie ihn unterstützen oder nicht." Ghazi Hanania, Vizepräsident des palästinensischen Parlaments, im Interview mit dem "Deutschlandfunk" vom 21. August
"Es war schon immer die Politik von Arafat, gleichzeitig Verhandlungen zu führen und Terrorakte zu begehen." Ariel Scharon, israelischer Ministerpräsident, im Interview mit der Zeitung "Jediot Ahronot" vom 22. August
"Die heute 70- und 80jährigen haben dieses Land aus seiner größten Krise herausgeführt, die heute 50- und 60jährigen führen es wieder zurück. Und deshalb gönne ich letzteren mein Geld für ihre Prothesen und Hüftgelenke nicht. Sie haben unser Geld nicht verdient, sie haben es verspielt. " Christian W. Otto, FDP Potsdam, in der "Märkischen Allgemeinen" vom 21. August |